Vergessen Sie James Brown, Sly Stone und George Clinton, denn die wahrhaften Meister im Funk sind die Meters! Rückblick auf die Geschichte der coolsten Gang von New Orleans, deren Musik von quasi allen Rappern in Hülle und Fülle gesampelt wurde.

Die Südstaaten haben zur Geschichte des Funk eigentlich am meisten beitragen, das geschah nämlich im Süden von Memphis. In New Orleans erregte eine Tendenz viel Aufsehen, die von einem oft vergessenen Quartett bekannt gemacht worden war: den Meters. Paradox: man denkt wirklich selten an die Meters, wenn man das Wort Funk hört; beim Begriff funky taucht aber deren Name auf. Die Meters hatten mit den Halluzinationen eines Clinton und den Shows eines jaaaaaaaaaaaaaaaaames brown nicht viel gemeinsam, aber sie machten den funkigsten Soundtrack ihrer Generation. Ihr äußerst unkomplizierter Instrumentalsound treibt den Begriff von Musik ohne Anfang und ohne Ende mit nichts dazwischen an die Spitze. Hier, mehr als anderswo, regiert die Trance. Da sie in erster Linie locker ist, wirkt sie heimtückisch auf Körper und Geist. Es geht einzig und allein ums Wiederholen, um diese Floskeln, die entwaffnend einfach aber umso wirkungsvoller sind. Die Hymne Cissy Strut ist das Paradebeispiel dieser Funksprache, die für die Meters so typisch ist. Die Gang aus New Orleans benutzt Instrumente, die nicht perkussiv sind und setzt damit auf hypnotische Wirkung. George Porters Bass gegen das Schlagzeug von Joseph „Zigaboo“ Modeliste: ihre endlosen Diskussionen erzeugen diesen einzigartigen synkopierten Rhythmus. Diesen von den Meters so heißgeliebten Polyrhythmus, von dem sich der Funk nie mehr erholen sollte! Wie kam es dazu, dass zwischen 1969 und 1975 gute Studiomusiker, die ganze Buchten von New Orleans weggepichelt haben, die am meisten gesampelten Themen des Rap schrieben?

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