Wenn die Sängerin Madeleine Peyroux nach Paris reist, steigt sie nicht etwa im Hotel ab, sondern in der Wohnung ihrer Mutter. Die französische Hauptstadt ist für die Amerikanerin zweite Heimat. Nach der Scheidung ihrer Eltern wohnte sie dort, als Straßenmusikerin legte sie in den Metro-Passagen den Grundstein für ihre Karriere. Jetzt gibt die 43-Jährige in Paris Interviews, um ihr Album „Anthem“ zu bewerben, das zwischen Pop und Jazz changiert.

Ihr Album „Anthem“ verschreibt sich mehr dem Pop als dem Jazz.  

Vollkommen richtig. „Anthem“ ist die poppigste Platte, die ich jemals gemacht habe. Die meisten Songs sind musikalisch recht schlicht gehalten. Gleichwohl verleugne ich meine Jazzwurzeln nicht komplett. Weil ich schon immer zahlreiche Standards einstudiert und gesungen habe, gibt es den Klassiker „Last Night When We Were Young“ als Bonustrack. 

Für Ihr neues Album haben Sie sich wieder mit Larry Klein zusammengetan. Was schätzen Sie an diesem Produzenten besonders?

Er ist ein Minimalist, der sich nie verzettelt. Darum kann ich mit Larry fokussiert arbeiten. Uns verbindet vor allem eins: Wir sind beide sehr kritisch.

Larry Klein ist dafür bekannt, bei jeder Produktion großen Wert auf die Klangqualität zu legen.  

Obwohl ich inzwischen fünf Alben mit Larry eingespielt habe, weiß ich nach wie vor nicht, wie er stets so einen exzellenten Sound kreiert. Das bleibt für mich wohl ein ewiges Mysterium. Mit „Anthem“ bin ich einer Antwort jedenfalls nicht nähergekommen. 

Wo haben Sie diese Platte eigentlich aufgenommen? 

Wir waren eine Woche im Sunset Sound, das ist ein altes Studio in Hollywood. Danach haben wir meinen Gesang dann in Larrys Homestudio geschnitten und einige Spuren übereinandergelegt.

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