Sie hat die Zeiten des Punk, Hip-Hop, Trip-Hop, Elektro erlebt… Sobald man sich irgendwo prügelt, ist auch Neneh Cherry dabei. Mitten im Gefecht! Bei ihrem 2014 veröffentlichten Album Blank Project konnte man ihr nicht vorwerfen, sich anzupassen und auf Comeback zu machen. Die aus Schweden kommende Stieftochter des bedeutenden Jazz-Trompeters Don Cherry feierte ihren fünfzigsten Geburtstag, indem sie ihre Songs dem großen Jazz-Elektronikfrickler Kieran Hebden alias Four Tet anvertraute, der ihr eine erstaunliche Klangdecke webte. Gleich von Anfang an erkennt man diese sensible Stimme, die im Notfall auch schon mal beißen konnte. Dieser Gesang schmiegte sich in Hebdens seltsame und faszinierende Strukturen, einer Art traditionellem und futuristischem Soul, der auch Abstecher zum Trip-Hop, zur Ethnomusik und sogar zu rein experimenteller Musik wagte…

Vier Jahre später ist der Kopf von Four Tet bei bestimmten Titeln von Broken Politics, Neneh Cherrys fünftem Album, immer noch mit von der Partie. Zu ihm gesellt sich sogar 3D von Massive Attack, mit dem sie 1991 für das Album Blue Lines zusammengearbeitet hatte. Aber diese Ausgabe des Jahres 2018 bietet weitaus satteren souligen Sound als das Vorgängeralbum. Souligen und ziemlich melancholischen. Und dennoch ballt Neneh Cherry wortwörtlich die Faust. Mit Themen wie Flüchtlingskrise, Stellung der Frau und Extremismus jeder Art präsentiert sie ihre engagiertesten Songs, die ihre Toningenieure mit einer Art unbeirrbarem, elektronisch-souligem Blues versorgen. Das nach außen hin sehnsuchtsvolle und innerlich genervte Broken Politics ist in erster Linie das Werk einer Künstlerin voller Leidenschaft, die sich nicht so schnell in einen Käfig sperren lässt.

In einem exklusiven Interview mit Qobuz kommt Neneh Cherry auf ihr neues Album zu sprechen, auf sein eklektischen Stil und die Rolle eines Musikers in der modernen Gesellschaft.

Neneh Cherry - Qobuz Interview

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