Mit ihrem sechsten Album "We've Been Going About This All Wrong" nähert sich die Amerikanerin immer mehr ihrer Pop-Seite und synthetischen Klängen an...

Darkness Fades, die Dunkelheit schwindet… Der erste Track des sechsten Albums von Sharon Van Etten, auf dem sie all die Atmosphären der Dunkelheit besingt, scheint das Programm einzuleiten. Der Song beginnt, wie es für die Amerikanerin üblich ist: ein leichter Klangteppich aus akustischer Gitarre, der von ihrer unglaublichen Stimme bereichert wird und sie ganz nach oben schweben lässt. So fing es 2009 an und zieht sich noch bis zu We’ve Been Going About This All Wrong. Nur, dass sie seit einigen Jahren diesen Klangteppich mehrmals verändert hat und er seither breiter geworden ist. Dieses Album ist mit größter Sicherheit das poppigste und für jedermann zugänglichste Album Sharon Van Ettens, das einige scheinbar für die große Bühne der Festivals konzipierte Songs enthält (bevor sie das Gewitter auf der Bühne ausbrechen lassen wird).

© Michael Schmelling

Während ihre vorherige Platte Remind Me Tomorrow elektronischeren und schweifenden Klängen gewidmet war, hat sie einige Synthies, die kaleidoskopische Produktion und die Lust an Freiheit und Offenheit ihrer Songs auf diesem Werk beibehalten. Ihre Stimme (oder ihre Stimmen, da sie als Sängerin so unglaublich vielseitig ist) bringt schwarze Schneelawinen zum Abstürzen und bewegt sich in Abgründen. Natürlich, und diesmal ist es der Name des Albums, der es verrät, singt Sharon Van Etten immer noch auf der dunklen Seite der Macht. Auch wenn ihre Lieder manchmal das Gewand von heroischem und lyrischem Pop annehmen, präsentieren sie sich nie in arrogantem Sieg oder strotzen nach Bequemlichkeit. Melancholie und Sorge sind das Herzstück ihrer Musik, wobei sie nie beschwerlich klingt, sondern zunehmend atemberaubend!

HÖREN SIE "WE'VE BEEN GOING ABOUT THIS ALL WRONG" VON SHARON VAN ETTEN AUF QOBUZ

Zum Anhören