Mit "J.T." veröffentlicht der große Songwriter eine Hommage an Justin Townes Earle, sein im letzen August verstorbener Sohn...

Justin Townes Earle, Sohn von Steve Earle hat mit jedem seiner Alben seine eigene Identität auszudrücken versucht, ohne dabei gegen die Last seines Familiennamens anzukämpfen. Ganz still. Ganz cool und unprätentiös... Mit einer Mischung aus klassischem Rock, rauem Blues, Straßenfolk und alternativem Country haben seine acht Alben eine solide Karriere geebnet. Egal ob er von seiner Heimat oder den Menschen sang, die er letztendlich zurücklassen würde oder von seiner von Süchten geschundenen Seele, Earle Jr. sang stets mit einer Ernsthaftigkeit, die einem ins Mark ging… Im August 2020 fand alles ein plötzliches Ende. Eine tödliche Überdosis nahm ihn im Alter von nur 38 Jahren das Leben. Sechs Monate später widmet sein berühmter Vater dem musikalischen Nachlass seines Sohnes ein ganzes Album. Der Erlös dieses Albums geht an einen Fonds für Etta, Justin Townes' 3-jährige Tochter. Zehn Cover (darunter Harlem-Hits River Blues, Far Away In Another Town und Champagne Corolla), die für seinen heutigen Interpreten schmerzhaft sein müssen.

Justin Townes Earle © Joe tel Tufo

"Die Platte heißt J.T., weil Justin so genannt wurde, bis er erwachsen war. Als er klein war, nannte ich ihn auch Cowboy... In guten wie in schlechten Zeiten, zu Recht oder zu Unrecht, liebte ich Justin Townes Earle mehr als alles andere auf dieser Welt. Davon abgesehen habe ich dieses Album, wie jede andere Platte, die ich je gemacht habe, für mich gemacht. Es war die einzige Art, die ich kannte, um mich zu verabschieden.” Mit der Unterstützung der Dukes (Chris Masterson, Eleanor Whitmore, Ricky Ray Jackson, Jeff Hill und Brad Pemberton) hätte der Vater keinen bessere Hommage für seinen Sohn schaffen können, denn auf diesem Album kommt das Talent seines Sohnes für Kompositionen bestmöglich zur Geltung. Keine Tränen, kein Selbstmitleid, nur Lieder, die mit höchster Präzision geschrieben wurden und die durch die markante Stimme des Vaters zeitlos werden. Diese enthusiastische Feier eines mit Leidenschaft gelebten Lebens schließt jedoch auf herzzerreißende Weise mit Last Words. Es ist der einzige Originalsong auf diesem J.T., den Steve Earle für seinen Sohn komponiert hat. Ein kraftvolles Lied, das mit den Worten “I was there when you were born” beginnt und mit “Your last words to me were I love you too” schließt... Herzzerreißend.

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