Sein Profil entspricht dermaßen dem Musiker eines Christmas album, dass man überrascht fragt, warum Jamie Cullum so viele Jahre hat verstreichen lassen, ehe er sich den Songs zum Jahresende widmete… Bei seinem gerade zum richtigen Zeitpunkt als Weihnachtsgeschenk erscheinenden Album Pianoman at Christmas hatte der Brite gut daran getan, nicht auf eine hunderttausendste Coverversion voller Swing von Santa Claus is Coming to Town oder Jingle Bells zurückzugreifen, sondern zehn Eigenkompositionen zu präsentieren! Da Cullum nicht nur ein beeindruckender Entertainer und schwungvoller Pianist ist, sondern auch ein Songwriter, der immer interessanter wird (siehe das 2019 erschienene, sehr persönliche Taller paru en 2019)), ist auch dieses Pianoman at Christmas weitaus weniger belanglos, als man auf den ersten Blick angenommen hätte.
2020 ist das Jahr der Masken und deshalb fließen in seine Texte zusätzlich den Umständen entsprechende Überlegungen ein. Und dies tut dem Ganzen eher gut. Mit massenhaftem Einsatz an Geigen, Bläsercocktails und Percussion entschied sich Cullum für ein musikalisches Facettenreichtum, das mit einer virtuosen Big Band besonders zur Geltung kommt. Die Stücke reichen von Easy Listening bis hin zu Latin Jazz, aber auch grooviger Pop wird gespielt. Alles zusammen wurde mit einem Flair von anno dazumal überzuckert, wie es sich für Weihnachtsalben eben so gehört. Köstlich.
Im Juni 2019 hat Qobuz Cullum zum Anlass seiner Veröffentlichung Taller getroffen. Im Interview erzählte er uns über seinen Schreibprozess, wie wichtig es ihm geworden ist, sich um sich selbst zu kümmern, um sich besser seiner Musik widmen zu können und wie er sich dies zur Therapie machte... Als Bonus gibt es das One Cover One Word-Interview, bei dem er uns seinen ganz persönlichen Musikgeschmack enthüllt Jamie Cullum. Die Untertitel können Sie dabei auf deutsch einstellen: order="0" allowfullscreen>
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