Das Jahr 2024 hat gerade begonnen und in Sachen Musik laufen wir bereits auf Hochtouren! Wir werfen einen Blick auf die kommenden Monate und verraten Ihnen, welche Künstlerinnen und Künstler Sie in diesem Jahr besonders im Auge haben sollten.

Sie sind die neue Glam Rock-Sensation aus Großbritannien — The Last Dinner Party! Mit ihrer Mischung aus Indie-Rock, Folk und symphonischen Klängen haben die fünf Engländerinnen nicht nur die Musikpresse überzeugt, sondern bereits tausende von Fans in ihren Bann gezogen. Die 100% weibliche Band lernte sich auf der Musikhochschule kennen und bewies von Anfang an ihre musikalischen Fähigkeiten in allen Bereichen — Gesang, Lead- und Rhythmusgitarre sowie Komposition. Mit ihrem dynamischen und innovativen Sound, gepaart mit barockem Glamour und Dekadenz, werden sie nicht selten mit Queen verglichen. Nachdem sich die Band durch die Londoner Bar- und Pub-Szene gespielt hat, erlangte sie, besonders aufgrund ihrer mitreißenden Live-Auftritte, große Bekanntheit, wobei sogar die Rolling Stones auf sie aufmerksam wurden und The Last Dinner Party ein Konzert von Mick Jagger & Co eröffnen durften. Ihre Musik, die sich durch komplexe Melodien und ausgetüftelte Texte auszeichnet, nimmt die Zuhörer und Zuhörerinnen mit auf eine fesselnde Reise. Mit ihrem mit Spannung erwarteten Debütalbum Prelude to Ecstasy, das gerade erschienen ist, haben sie nun auch uns überzeugt!

Razor Braids, eine queere Rockband aus Brooklyn, verbindet gekonnt ihren verletzlichen und selbstbewussten Indie-Rock mit dynamischer 90er-Alternative- und Grunge-Instrumentierung. Nachdem sie sich auf lokalen Konzerten einen Namen gemacht hat, wird die Gruppe 2024 ihr zweites Album veröffentlichen, auf dem sie ihre einzigartige Mischung aus vielschichtigem Gesang, schweren Riffs und grüblerischen Texten weiter ausbaut. Die Reise der Band begann 2017 mit der Opernsängerin und Bassistin Hollye Bynum, der Gitarristin Janie Peacock, der Rhythmusgitarristin Jilly Karande und der Schlagzeugerin Hannah Nichols. Ihre Musik erkundet die weibliche Perspektive auf Themen wie Herzschmerz, Stärke, toxische Freundschaften, Einsamkeit und die Auseinandersetzung mit dem Patriarchat. Der Einfluss von 90er-Jahre-Punk und Grunge, gemischt mit dem an Phoebe Bridgers erinnernden Songwriting, hebt diese Gruppe aus der Flut der von Männern geführten Bands in dieser 90er-Jahre-Punk-Revival-Bewegung hervor.

Rachel Chinouriri beschreibt ihre Musik als intelligent und frech. Beeinflusst von Coldplay und Daughter, fand die Künstlerin Inspiration in ihrem cineastischen Sound und atmosphärischen Gitarren. Chinouriri stammt aus Croydon im Süden Londons und lässt sich von der lokalen Szene inspirieren, während sie ihre Texte und Melodien einzigartig gestaltet. Ihre Single So My Darling ging auf TikTok viral und half Rachel, ihr Publikum zu finden. Als schwarze Künstlerin in der Indie-Pop-Sphäre widersetzt sich Chinouriri den Genre-Stereotypen und weigert sich, in die Schublade einer “Soul”- oder “Urban”-Sängerin gesteckt zu werden. Ihr kommendes Debütalbum What A Devastating Turn of Events wird die Indie-Pop-Prinzessin zu neuen Höhenflügen führen.

Die amerikanisch-schwedische Komponistin und Klangkünstlerin Kali Malone mit Wohnsitz in Stockholm und Paris ist bekannt für ihre minimalistischen Kompositionen, die spezifische Stimmungssysteme verwenden. Sie arbeitet mit verschiedenen Formaten, darunter Pfeifenorgel, Chor, Kammermusik und elektroakustische Genres. Malones reiche harmonische Texturen und sich wiederholende Loops erzeugen einen unverwechselbaren Klang. Die junge Künstlerin hat sich mit ihren Orgel-Werken bereits einen Namen gemacht und ist an so renommierten Orten wie der Hamburger Elbphilharmonie und der Biennale von Venedig aufgetreten. Kali Malones Engagement für spezifische Stimmsysteme macht sie zu einer bemerkenswerten Figur in der zeitgenössischen Musik. Ihr demnächst erscheinendes Album All Life Long mit eigenen Kompositionen für Pfeifenorgel, Chor und Blechbläserquintett demonstriert ihre klare und einzigartige Vision als Komponistin, die sicherlich weitere internationale Anerkennung finden wird.

Kali Malone
Kali Malone

Julius Asal gilt als die große Neuentdeckung am Klavier des renommierten Klassiklabels Deutsche Grammophon. Im Herbst 2023 wurde bereits auf der Eventreihe “Yellow Lounge” in Berlin — seiner Heimatstadt — sein Label-Signing bekannt gegeben, in ein paar Monaten soll das erste Studioalbum folgen. Als Schüler des legendären Pianisten Sir Andras Schiff gewann er bereits zahlreiche Wettbewerbe und veröffentlichte 2022 sein erstes Album Prokofiev: Piano Works, eine Hommage an den russischen Komponisten, das von der Presse hochgelobt und für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert wurde. Asals Repertoire zeichnet sich durch eine immense Bandbreite aus, wobei er sich Komponisten vom Barock bis in die Moderne widmet und diese gekonnt miteinander in Verbindung setzt. Zudem spielen Eigenkompositionen sowie Improvisationen eine große Rolle in seinen musikalischen Darbietungen, von denen wir hoffentlich in Zukunft noch mehr erleben können!

Das Londoner Quartett Qwalia setzt sich aus Musikern und Musikerinnen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammen, die alle zu den Eckpfeilern der zeitgenössischen Musikszene Großbritanniens gehören. Die Mitglieder der Gruppe arbeiten mit Künstlern und Künstlerinnen wie Joy Crooks, Sampha, Jordan Rakei und Nubiyan Twist zusammen. Zu dem Psychedelic-Jazz-Quartett unter der Leitung des Schlagzeugers Yusuf Ahmed, der unter anderem für seine Arbeit mit David Byrne bekannt ist, gehören auch Tal Janes (Gitarre und Gesang), Ben Reed (Bass) und Joseph Costi (Synthesizer, Tasten, Klavier). Ihr Debütalbum Sound and Reason aus dem Jahr 2023 zeigte eine Fusion aus Funk, Folk, Ambient und Avant-Pop in einem experimentellen, improvisatorischen Stil, der die Gruppe fest im Zentrum der florierenden Londoner Jazzszene verankerte..

Barry Can’t Swim ist eine einzigartig kühne und farbenfrohe Stimme der elektronischen Musik, die sich mit einer Vielzahl von Tracks, die Club-Sounds, Afrobeat und Jazz vereinen, einen Namen gemacht hat. Der in Edinburgh geborene Joshua Mainnie entdeckte schon früh seine Leidenschaft für die Musik und schlug, nachdem er verschiedene Instrumente ausprobiert hatte, einen Solo-Pfad in der Produktion ein. Beeinflusst von den Beatles und angezogen vom perkussiven Kick von Fela Kuti, finden sich diese ansteckenden Melodien, pulsierenden Rhythmen und die allgemeine britische Frechheit in seiner Musik wieder. Barrys Weg führte ihn zu Ninja Tune, wo er 2023 sein Debütalbum When Will We Land? veröffentlichte. Dieses Jahr wird man ihn auf dem ein oder anderen Festival zu hören bekommen.

Logic1000, das Pseudonym der in Sydney geborenen und in Berlin lebenden Produzentin und DJane Samantha Poulter, bringt frischen Wind in die florierende elektronische Musikszene der Hauptstadt. Ihre Debüt-EP mit dem Titel Logic1000, die auf dem in Melbourne ansässigen Label SUMAC veröffentlicht wurde, hat schnell die Aufmerksamkeit hochkarätiger Talente auf sich gezogen. Samanthas unkonventioneller Musikproduktions-Prozess vermischt Konzepte, Genres, Samples und britische Tanzrhythmen, was zu einem robusten und starken Sound führt. Mit einer Mischung aus UK-inspirierten Tanzrhythmen, funky Tribal House und Vocal-Samples verkörpert sie ihren einzigartigen, unorthodoxen Ansatz für Tanzmusik. Samantha, die als Mutter ihre aufstrebende Karriere und junge Familie unter einen Hut bringen muss, wählt ihre Live-Auftritte mit Bedacht. Nun können wir uns aber vorerst mit ihrem Debütalbum Mother, das im März erscheinen wird, auf neue Musik von Logic1000 freuen.

HotWax, die rohe Punk-Kraft, die in ganz Großbritannien Wellen schlägt, wühlt mit ihren selbstveröffentlichten Tracks die Bühnen auf. Die Gruppe mischt Post-Punk, Grunge und Alternative Rock zu einem unverwechselbaren und doch vertrauten Sound, der ein Synonym für die aktuelle britische Punkbewegung ist. Ihre erste EP A Thousand Times, die bei Marathon Artists erschienen ist, steckt voller eingängiger Riffs und mitreißender Grunge-Momente. Das Trio, bestehend aus Tallulah Sim-Savage (Gesang/Gitarre), Lola Sam (Bass) und Alfie Sayers (Schlagzeug), wird dieses Jahr auf den wichtigsten Festivalbühnen zu sehen sein.

Bricknasty entstand 2020 als geschlossenes Studioprojekt in Ballymun, Irland, und hat sich seitdem zu einer dynamischen Band entwickelt, deren Mitglieder aus dem ganzen Land stammen. Die Band, bestehend aus Sänger/Gitarrist Fatboy, Schlagzeuger Korey Thomas, Saxophonist und Keyboarder Louis Younge und Bassist Dara Abdurahman, hat durch ihre ansteckende Live-Energie und ihren eklektischen Stil große Aufmerksamkeit erregt. Angeführt von Fatboys vielfältigem musikalischen Hintergrund, lässt sich die Band von unterschiedlichsten Dingen inspirieren, sei es von ihrer Gründungsstadt Ballymun bis hin zu Genres wie Neo-Soul, R&B, Rave-Musik, Garage und Hip-Hop. Die Debüt-EP INA CRUELER, die bei Jorja Smiths Label FAMM veröffentlicht wurde, ist lebendig und frisch, mit Elementen des Funk, gepaart mit der Lockerheit des Jazz und der Energie des Hip-Hop. Definitiv etwas, das man im Jahr 2024 im Auge behalten sollte.

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