Schmächtiger Jüngling, flaumiges Kinn, blasses Gesicht, stechender Blick. Seine Sprache: ein feindseliges Knurren. Zeugnisse von Zeitgenossen lassen den jungen Hugo Wolf nicht gerade als zugänglich-sympathischen Zeitgenossen erscheinen. Er war ein Eigenbrötler, verbissen, querulantisch und genialisch. Allerdings besaß er auch einen untrüglichen Sinn für Humor. Doch wie sich nähern einem Menschen, der sich für keine beißende Polemik zu schade war und der gleichzeitig Richard Wagner in blinder Bewunderung devot die Droschkentür öffnete? Wie verstehen einen Mann, der seinen Durchbruch als revolutionärer Lied-Komponist schaffte und dies vor allem dank der Auseinandersetzung mit einem Dichter, Eduard Mörike, der seinerseits als Inbegriff des deutschen Biedermeier gilt?
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