Woodstock war zwar nicht das einzige Festival, das sich der Musik der damaligen Zeit widmete. Newport galt 1969 schon als ein regelmäßiger Treffpunkt für Fans der neuen Rock- und Folkmusik-Szene, die die amerikanische Jugend - und vor allem die jungen Menschen auf der ganzen Welt - begeisterte. Die Festivals in Monterey, Kalifornien und das Isle of Wight in Großbritannien machten in den in den beiden Sommern vor Woodstock von sich reden. Aber das Line-Up, die Menschenmasse und der historische Kontext, in dem das Festival stand, machten es zu einem Mythos.

Die Geschichte von Woodstock basiert ursprünglich auf einer verrückten Wette, das größte Rock-Konzert der Welt zu organisieren. Es gibt nur vier Organisatoren. Die beiden ersten, John Roberts und Joel Roseman, sind diejenigen, die das nötige Geld in der Tasche haben und sich um Investoren kümmern. Die beiden anderen, Artie Kornfeld und Michael Lang, kommen aus dem Musikbusiness und wollen ihr Talent mit dem Geld der ersten beiden kombinieren. Artie Kornfeld schrieb bereits Songs für die ShirellesJan & Dean und Dusty Springfield. Michael Lang, der bereits 1968 ein Festival in Miami organisierte, träumte vom ganz großen Erfolg. Das Quartett hatte die Idee, Bob Dylan, The Doors und die Rolling Stones zu vereinen, um drei der weltweit aktuellsten Bandnamen auf ein Plakat zu schreiben! Leider erhielten sie von keinem dieser drei eine positive Antwort.

Sei's’ drum. Das Woodstock Festival erblickte das Licht der Welt. Auch wenn es nicht in Woodstock stattfinden sollte… Die Bewohner der Stadt taten alles dafür, dass sich das Festival nicht bei ihnen einquartierte, eine Notlösung wurde erst einen Monat vor dem Beginn kommuniziert: der Farmer Max Yasgur akzeptierte, seine Felder in Bethel zu vermieten, die sich im Umkreis von 50km des ursprünglich gedachten Geländes befanden. Der Name Woodstock sollte später in die Nachwelt einziehen, aber nicht, weil die Felder von den 500 000 Bärtigen, die aus allen Ecken der USA aufkreuzten, zertrampelt oder anderweitig beschädigt wurden.

Die Organisatoren rechneten mit dreifach weniger Besuchern und hatten nicht genügend Zeit, ausreichend Infrastruktur zu schaffen. Keine Toiletten, keine Getränkestände, kein Busverkehr, um auf das Gelände zu kommen und kaum Trinkwasser war vorhanden… Und das Wetter machte das Chaos noch komplett - es regnete drei Tage lang, sodass das gesamte Feld im Matsch versank. Selbst für die Künstler war es eine reinste Katastrophe, auf das Gelände zu kommen. Dies war auch der Grund dafür, weshalb Richie Havens das Konzert eröffnete, denn Sweetwater, die eigentlich geplant waren, schafften es nicht mehr rechtzeitig.

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