Scott Matthew
Nein, bei Scott Matthew handelt es sich nicht um den fast gleichnamigen Briten Scott Matthews mit dem s, auch wenn die beiden stimmlich gar nicht so weit auseinander liegen. Jener Scott Matthew, um den sich hier alles dreht, ist der mit dem Bart, der im März 2008 sein gleichnamiges Solo-Debüt auf Glitterhouse Records veröffentlicht.
Er geht einen kammermusikalisch instrumentierten Weg und wird bezüglich seines introspektiven, melancholischen Songwriting und vor allem wegen seines androgynen Gesangs gerne in die Nähe von Antony und Rufus Wainwright gerückt.
Scott Matthew stammt aus dem australischen Queensland, wo er seine Kindheit und Jugend verbringt und in diversen, kurzlebigen Ensembles erste Banderfahrungen sammelt. Sein Musikstudium hängt er schließlich an den Nagel, weil es ihn langweilt, ständig in Rundfunksendern seine Zeit zu vertun.
Stattdessen zieht er nach Sydney, arbeitet unter anderem im Kostümfundus der Australian Opera Company und gründet die Punkpop-Band Nicotine. Gleichzeitig beginnt er, von der Arbeit in der Oper inspiriert, die Ausdruckskraft seiner Stimme zu entdecken, mit der er nun auch als Soloartist akustische, tiefgründige und dramatische Lieder schreibt und intoniert.
1997 fasst er schließlich den Entschluss, sein Leben zu verändern und folgt einem guten Freund in die Vereinigten Staaten nach New York. Dort beginnt er, auf kleinen Bühnen aufzutreten und kellnert in einem Café im East Village, wo er Spencer Cobrin, den Ex-Drummer von Morrissey, kennen und schätzen lernt. Die beiden verstehen sich auch musikalisch prächtig, gründen eine Band namens Elva Snow und spielen 2002 eine Indierock/-pop EP ein.
Größere Aufmerksamkeit wird ihm erstmals durch vier Songs zuteil, die er für den Soundtrack des Kinofilms "Shortbus" von John Cameron Mitchell aus dem Jahr 2006 beisteuert. In Japan erzielt er mit der vokalen Untermalung einiger von Yoko Kanno geschriebener Songs für die japanische Animationserie "Ghost In The Shell" mehr als nur Achtungserfolge. Zudem leiht der dem Titeltrack der Animationsserie "Cowboy Bebop: Knockin' On Heaven's Door" seine Stimme.
Weitere Songs steuert Scott Matthew für die Filme "The Last Run" (Jonathan Segal, 2004) und "Splinter" (Kai Maurer, 2005) bei.
Nach zweieinhalb Jahren lösen sich Elva Snow auf, und als Soloartist entwickelt sich nun der Sound, den Scott Matthew auszeichnet. Er ruft das Projekt "Songs To Drink And Drive By" ins Leben. Mit den Freunden Peter (Bass), Marisol (Piano), Nate (Banjo, Drums) entstehen diese minimalistischen Arrangements, die schließlich zum Debütalbum "Scott Matthew" führen.
© Laut
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