Patty Griffin
"Sie hört sich an wie die kleine Schwester von Mavis Staples", sagt jemand, der sich mit Gesang auskennt: Robert Plant. Der Sänger von Led Zeppelin ist so von Patty Griffins Stimme angetan, dass er sie zu den Aufnahmesessions für sein 2010 erscheinendes Album "Band Of Joy" einlädt und sie anschließend mit auf Tour nimmt.
Ein unbeschriebenes musikalisches Blatt ist Griffin zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr. 1964 in Old Town im nordöstlichen Zipfel Maines geboren, beginnt sie Anfang der 1990er Jahre, mit ihrer Gitarre in verschiedenen Cafés in Boston aufzutreten.
Ein Demotape findet seinen Weg zu A&R Records. Dessen Leiter Nile Rodgers begeistert das dermaßen, dass er Griffin unter Vertrag nimmt. Das einfach gehaltene Debüt "Living With Ghosts" erscheint 1996.
"Flaming Red" (1998) klingt wesentlich rockiger, bestätigt allerdings den Achtungserfolg des ersten Albums nicht. 2000 kündigt A&R den Vertrag, obwohl Griffin ihren dritten Longplayer bereits fertig gestellt hat. "Silver Bell" erscheint erst 2013.
Doch ihre Stimme und vor allem ihre Stücke finden unter Kollegen Beachtung. Einerseits bietet ihr Dave Matthews einen Unterschlupf bei seinem Label ATO, andererseits covern unter anderen Dixie Chicks, Emmylou Harris und Kelly Clarkson ihre Lieder. Mit ihrem sechsten Studiowerk "Children Running Through" von 2007 gewinnt Griffin bei der Americana Music Association die Preise für den Künstler und die Platte des Jahres.
2009 nimmt Griffin tatsächlich ein Stück mit Mavis Staples auf und lässt eine Gospel-Platte folgen. Für "Downtown Church", das 2010 erscheint, erhält sie den Grammy für das beste Gospel-Album des Jahres.
Griffin verzeichnet die bislang erfolgreichste Phase ihrer Karriere. Die Zusammenarbeit mit Plant gibt ihr die Möglichkeit, rockigere Töne anzuschlagen. Während der darauffolgenden Tour werden die zwei ein Paar, 2011 zieht Plant teilweise nach Austin, wo Griffin lebt, und ist auf ihrem 2013er-Album "American Kid" zu hören.
Kurz nachdem Gerüchte aufkommen, das Paar habe geheiratet, verkündet Plant noch im selben Jahr die Trennung. "Sie teilte meine Liebe für Cider nicht und wunderte sich über den Menschen aus dem Black Country, der ich nach vier Pints wurde", teilt er mit. "Ich bin traurig", fügt er hinzu.
Griffin selbst äußert sich nicht öffentlich, nimmt auf "Servant Of Love" aber gleich mehrere Songs auf, die sich mit Trennungsschmerz befassen. Es ist das erste Album, das sie 2015 auf dem eigenen Label Thirty Tigers veröffentlicht. Immerhin schafft sie damit den Sprung in die US-Top 100.
© Laut
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