Luciano Pavarotti
Am 12. Oktober 1935 in Modena geboren, möchte der italienische Tenor Luciano Pavarotti ursprünglich Lehrer werden. Zwei Jahre unterrichtet er an der Scuola delle Magistralle. Sein Vater, hauptberuflich Bäcker, ist ein berühmter Tenor im Chor der Stadt Modena und dort macht auch sein Sohn die ersten Gesangserfahrungen.
Schließlich beschließt der junge Pavarotti 1956, den Gesang zum Beruf zu machen und beginnt zunächst bei Arrigo Pola in Modena, sowie später bei Ettore Campogalliani in Matua klassischen Gesang zu studieren. Um sich das sechs Jahre dauernde Studium zu finanzieren, arbeitet er nebenbei noch als Versicherungsvertreter.
1961 gibt er sein Debüt in Reggio nell'Emilia und gewinnt bei einem internationalen Gesangswettbewerb. Teil des Preises ist das Debüt als Rodolfo in Puccinis La Bohème im Opernhaus von Modena. Leone Magiera, sein Jugendfreund und anschließend jahrzehntelanger Pianist bei Liederabenden, ist der Dirigent der Aufführung.
1965 arbeitet Luciano in den USA und Australien mit Joan Sutherland zusammen und debütiert ein Jahr später an der Mailänder Scala. Es folgen Engagements in Barcelona, Paris, London, an der New Yorker Met sowie bei den Salzburger Festspielen in der Titelpartie von Mozarts Idomeneo. Die Aufführung von Donizettis "La Fille du Regiment" an der New Yorker Metropolitan Opera macht den bereits international gefragten Opernsänger 1972 zum Weltstar.
In Philadelphia gründet er 1981 einen Wettbewerb für junge Sänger, während er gleichzeitig beginnt, die Anzahl seiner Auftritte zu reduzieren. Dafür gibt er fortan verstärkt Konzerte oder tritt im Fernsehen auf. Im Rahmen der Fußball-WM 1990 formiert er mit José Carreras und Plácido Domingo das Gesangstrio "Die Drei Tenöre".
1992 tritt er im Londoner Hyde Park vor 250.000 Menschen auf, ein Jahr später im New Yorker Central Park vor 500.000 Zuhörern, was seitdem als größtes Klassikkonzert eines Solokünstlers aller Zeiten gilt. Die engen Grenzen des reinen Klassik-Genres durchbricht er zum Missfallen vieler Kritiker immer häufiger.
Bei seinen "Pavarotti and Friends"-Konzerten nimmt er Duette mit nahezu allen führenden Popsängern (u.a. Sting, Elton John, Bon Jovi und Bono) auf. Die dazugehörigen Platten verkaufen sich insgesamt über zehn Millionen Mal. 1999 feiert er sein 40-jähriges Bühnenjubiläum, bei dem seine Stimme nicht mehr ganz jugendlich, sondern altersbedingt schwerer klingt.
Nach zehnjähriger Beziehung heiratet Luciano Pavarotti im Jahr 2002 seine langjährige Sekretärin Nicoletta Manotvani. Noch im selben Jahr kommen Zwillinge auf die Welt, von denen ein Baby nach Komplikationen schon bei der Geburt verstirbt. Aus seiner ersten Ehe mit Adua Pavarotti, von der sich der Sänger im Jahr 2000 scheiden lässt, stammen drei erwachsene Töchter.
An der Metropolitan Opera in New York verkündet Pavarotti nach drei gefeierten Aufführungen von Puccinis Tosca im Jahr 2004 das Ende seiner Bühnenkarriere. Als Konzertsänger bleibt er weiterhin im Rahmen von Tourneen aktiv. 2005 bricht er zu einer großen Abschiedstournee um die ganze Welt auf, die aber unterbrochen werden muss, als bei dem Tenor im Juli 2006 Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert wird.
Wenige Tage nach der Diagnose unterzieht er sich in New York einer aufwendigen Operation, bei der man die Bauchspeicheldrüse und den Tumor entfernt. Im ersten Interview nach der Operation verrät er der italienischen Tageszeitung "La Stampa" bereits, dass er sich schon "besser, besser, besser" fühle und kündigt im selben Atemzug an, in seine Heimat Italien zurückkehren zu wollen, um sich dort zu erholen. Er ist fest entschlossen, die aufgrund seiner Krankheit unterbrochene Tournee zum Abschluss zu bringen.
Im August 2007 muss Pavarotti erneut ins Krankenhaus eingeliefert werden, Diagnose: Lungenentzündung. Anfang September 2007 verschlechtert sich sein Gesundheitszustand rapide, am 4. September 2007 wird er nach Hause entlassen, um dort von den Ärzten weiter gepflegt zu werden. Zwei Tage darauf, am 6. September, verstirbt der "größte Popstar der Klassik" im Alter von 71 Jahren um 5 Uhr morgens an Nierenversagen.
© Laut
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