Weinberg: Piano Sonatas, Opp. 8, 49bis & 56

Albumbeschreibung

Vierte Lieferung eines Großprojektes, das Elisaveta Blumina für die Gesamtaufnahme der Klavierwerke von Mieczysław Weinberg (1919-96) realisiert: Wir finden hier drei Sonaten, die Zweite von 1942, die Vierte von 1955 sowie die “Sonatine“ von 1951, die Schostakowitsch gewidmet ist. Letztere wird in ihrer 1978 unter der Opus-Nummer 49b überarbeiteten Version dargeboten. Der Unterschied zwischen der Zweiten von 1942, als Weinberg und Schostakowitsch sich noch nicht kannten, und den beiden anderen späteren Werken ist klar und deutlich. Denn vor ihrer ersten Begegnung gehörte unser Komponist eher zum Gefolge von Prokofjew, mit einer dichten, „motorischen“ und unerbittlichen Schreibweise, wohingegen seine späteren Werke eine viel weiter ausfahrende Lyrik und eine erstaunlich klare, fast mozart-ähnliche Tonsprache aufweisen. Übrigens wurde die Vierte Sonate 1957 vom Widmungsträger Emil Gilels selbst uraufgeführt. Leider haben Stalins dunkle Machenschaften ein Teil von Weinbergs Leben und Karriere überschattet. Nach dem Tod des Diktators 1953 und einigen glanzvollen Jahren wurde der Komponist nach und nach auf den Rang eines Epigonen von Schostakowitsch gedrängt und nach dem Tod seines Freundes sogar auf den eines „has-been“, während die verschiedenen Avantgarden mit ihrer Vergangenheit Tabula rasa machten. Erst 20 Jahre nach seinem Tod wird Weinberg endlich als der anerkannt, der er ohne Zweifel gewesen ist: ein ausgezeichneter, sowjetischer (später russischer) Komponist, der im Einklang mit seiner Sensibilität, wenn auch nicht immer mit seiner Zeit ist. © SM/Qobuz