R. Strauss & Brahms: Orchestral Works (Live)

Albumbeschreibung

1996 überraschte Mariss Jansons beim Dirigieren von Puccinis La Bohème an der Osloer Oper einen Herzinfarkt. Ab diesem Zeitpunkt zwangen ihn wiederholte Herzattacken dazu, den Umfang seiner intensiven Aktivität zu reduzieren. Als er sich stärker fühlte, übernahm er Anfang der 2000er Jahre die musikalische Leitung des Königlichen Concertgebouw-Orchesters in Amsterdam und des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, eines der besten Orchester Deutschlands.
Dieses Ensemble würdigt Mariss Jansons heute mit der Veröffentlichung seines letzten Konzerts, das am 8. November 2019, drei Wochen vor seinem Tod, während einer Tournee in der Carnegie Hall in New York aufgenommen wurde. Es ist selten, dass einem Dirigenten in jeder Hinsicht einmütig Hochachtung entgegengebracht wird; seine immensen musikalischen Qualitäten waren mit großer Menschlichkeit verbunden. Auf dem Cover des vorliegenden Gedenkalbums gestehen die Musiker einhellig ihre Liebe zu dem Dirigenten, der ihnen auch "ein väterlicher Freund" gewesen war. Es fehlen ihnen die Worte, um ihre Dankbarkeit für die 16-jährige Zusammenarbeit in stets fruchtbarem und freundschaftlichem Dialog und ihre Bewunderung für seine Arbeit und sein unermüdliches Streben nach technischer und musikalischer Qualität zum Ausdruck zu bringen.
Bei diesem letzten Konzert, das in der etwas trockenen Akustik des berühmten New Yorker Konzertsaales aufgezeichnet wurde, standen Richard Strauss und Johannes Brahms auf dem Programm. Die etwas verschwommene Tonaufnahme tendiert dazu, Klangfarben und Dynamik zu verwischen, zumal die Interpretation von Brahms' 4. Sinfonie einem langen, ruhigen Fluss ähnelt, der sich träge durch nördliche Landschaften mäandriert. Das Konzert begann mit den vier Auszügen aus Intermezzo, das Strauss zu einer Orchestersuite umgestaltet hatte, und endete unter dem Beifall des amerikanischen Publikums mit Brahms' 5. Ungarischen Tanz in schwelgerischer Eleganz. © François Hudry/Qobuz