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Schumanns Violinkonzert ist auf dem besten Wege, sich als Repertoirestück zu etablieren. Gerade die junge Geigergeneration scheint das einst vielgescholtene Stück immer mehr zu schätzen, Berührungsängste und Vorurteile sind hier wohl endgültig überwunden. Das erst im November 1937 von Georg Kulenkampff in einer bearbeiteten Fassung und von Yehudi Menuhin kurze Zeit später in notengetreuer Version uraufgeführte Konzert ist in mancher Hinsicht eine rätselhafte Komposition – aber vielleicht liegt darin auch ein Teil ihrer Faszination. Carolin Widmann ist dem Werk Schumanns immer eng verbunden gewesen, bereits 2007 hat sie mit Dénes Várjon die Violinsonaten eingespielt, eine bemerkenswerte, ungemein detaillierte Aufnahme, die neue Perspektiven eröffnete. Dass sich die Geigerin auch dem Violinkonzert zuwenden würde, war zu erwarten.
Es scheint in der Natur eines notorisch kontrovers diskutierten Werkes zu liegen, dass dem Interpreten viel interpretatorischer Spielraum gegeben ist. Schumanns Seele ergründen zu wollen, ist ein heikles Unterfangen, haftet dem späten Violinkonzert doch das Vorurteil an, vom labilen Gemütszustand des Komponisten im negativen Sinne beeinflusst zu sein. Carolin Widmann begibt sich sehr feinfühlig auf den Weg durch dieses Labyrinth der Gefühle. Sie gestaltet sehr frei, was die Tempi im ersten Satz betrifft. Auch die Tempowahl im Finale (lebhaft, doch nicht schnell) ist eine Gratwanderung. Carolin Widmann findet einen Puls, der die adäquate Darstellung des rasend schnellen Passagenwerks erlaubt. Ihre schlanke, ins Helle gehende Tongebung passt auch gut zu Mendelssohns Violinkonzert, das dem Werk Schumanns hier gegenübersteht. Carolin Widmann lässt die Musik unaufgeregt und gelassen sprechen und dreht das Finale nicht auf Effekt. Sehr gut eingestellt ist die Balance zwischen Orchester und Solovioline, die das raumgreifende Klangbild nicht dominiert.
© Hornig, Norbert / www.fonoforum.de
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Violin Concerto In E Minor, Op. 64, MWV O14 (Felix Mendelssohn)
Felix Mendelssohn, Composer - Chamber Orchestra of Europe, Orchestra, MainArtist - Manfred Eicher, Producer - Carolin Widmann, Violin, MainArtist, AssociatedPerformer - Rainer Maillard, Recording Engineer, StudioPersonnel
℗ 2016 ECM Records GmbH
Felix Mendelssohn, Composer - Chamber Orchestra of Europe, Orchestra, MainArtist - Manfred Eicher, Producer - Carolin Widmann, Violin, MainArtist, AssociatedPerformer - Rainer Maillard, Recording Engineer, StudioPersonnel
℗ 2016 ECM Records GmbH
Felix Mendelssohn, Composer - Chamber Orchestra of Europe, Orchestra, MainArtist - Manfred Eicher, Producer - Carolin Widmann, Violin, MainArtist, AssociatedPerformer - Rainer Maillard, Recording Engineer, StudioPersonnel
℗ 2016 ECM Records GmbH
Violin Concerto In D Minor, WoO 23 (Robert Schumann)
Robert Schumann, Composer - Chamber Orchestra of Europe, Orchestra, MainArtist - Manfred Eicher, Producer - Carolin Widmann, Violin, MainArtist, AssociatedPerformer - Rainer Maillard, Recording Engineer, StudioPersonnel
℗ 2016 ECM Records GmbH
Robert Schumann, Composer - Chamber Orchestra of Europe, Orchestra, MainArtist - Manfred Eicher, Producer - Carolin Widmann, Violin, MainArtist, AssociatedPerformer - Rainer Maillard, Recording Engineer, StudioPersonnel
℗ 2016 ECM Records GmbH
Robert Schumann, Composer - Chamber Orchestra of Europe, Orchestra, MainArtist - Manfred Eicher, Producer - Carolin Widmann, Violin, MainArtist, AssociatedPerformer - Rainer Maillard, Recording Engineer, StudioPersonnel
℗ 2016 ECM Records GmbH
Albumbeschreibung
Schumanns Violinkonzert ist auf dem besten Wege, sich als Repertoirestück zu etablieren. Gerade die junge Geigergeneration scheint das einst vielgescholtene Stück immer mehr zu schätzen, Berührungsängste und Vorurteile sind hier wohl endgültig überwunden. Das erst im November 1937 von Georg Kulenkampff in einer bearbeiteten Fassung und von Yehudi Menuhin kurze Zeit später in notengetreuer Version uraufgeführte Konzert ist in mancher Hinsicht eine rätselhafte Komposition – aber vielleicht liegt darin auch ein Teil ihrer Faszination. Carolin Widmann ist dem Werk Schumanns immer eng verbunden gewesen, bereits 2007 hat sie mit Dénes Várjon die Violinsonaten eingespielt, eine bemerkenswerte, ungemein detaillierte Aufnahme, die neue Perspektiven eröffnete. Dass sich die Geigerin auch dem Violinkonzert zuwenden würde, war zu erwarten.
Es scheint in der Natur eines notorisch kontrovers diskutierten Werkes zu liegen, dass dem Interpreten viel interpretatorischer Spielraum gegeben ist. Schumanns Seele ergründen zu wollen, ist ein heikles Unterfangen, haftet dem späten Violinkonzert doch das Vorurteil an, vom labilen Gemütszustand des Komponisten im negativen Sinne beeinflusst zu sein. Carolin Widmann begibt sich sehr feinfühlig auf den Weg durch dieses Labyrinth der Gefühle. Sie gestaltet sehr frei, was die Tempi im ersten Satz betrifft. Auch die Tempowahl im Finale (lebhaft, doch nicht schnell) ist eine Gratwanderung. Carolin Widmann findet einen Puls, der die adäquate Darstellung des rasend schnellen Passagenwerks erlaubt. Ihre schlanke, ins Helle gehende Tongebung passt auch gut zu Mendelssohns Violinkonzert, das dem Werk Schumanns hier gegenübersteht. Carolin Widmann lässt die Musik unaufgeregt und gelassen sprechen und dreht das Finale nicht auf Effekt. Sehr gut eingestellt ist die Balance zwischen Orchester und Solovioline, die das raumgreifende Klangbild nicht dominiert.
© Hornig, Norbert / www.fonoforum.de
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 6 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:59:31
- 1 digitales Booklet
- Künstler: Carolin Widmann The Chamber Orchestra of Europe
- Komponist: Various Composers
- Label: ECM New Series
- Genre: Klassik
© 2016 ECM Records GmbH ℗ 2016 ECM Records GmbH
Auszeichnungen:
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