Die in Berlin wohnende ägyptische Sopranistin Fatma Said vereint auf ihrem CD-Debüt französische, spanische und arabische Lieder.

Robert Schumann ist meine große Liebe, er spricht direkt zu mir – ich weiß nicht warum.“ Wenn das eine junge Sängerin im Jahr 2020 sagt, klingt es bemerkenswert genug. Wenn diese Sängerin aber aus Ägypten kommt, meint man, seinen Ohren nicht zu trauen. Doch für Fatma Said scheint es die selbstverständlichste Sache von der Welt, in die Liedwelt des deutschen Romantikers einzutauchen. Die Sprache ist dabei kein Problem für sie, sie spricht Deutsch absolut fließend und akzentfrei. Gelernt hat sie es in Kairo. Dort begegnete sie schon früh der deutschen Kultur. Denn Fatma Said, Tochter „aus gutem Hause“ – ihr Vater Ahmed Hassan Said ist Vorsitzender der Liberalen Partei Ägyptens –, wurde auf die deutsche Schule geschickt, wo man ihre musikalische Begabung erkannte und förderte. Mit 13 erhielt Fatma bereits Gesangsunterricht; Mozarts Lied „Das Veilchen“ zählte zu den ersten Stücken, die sie von ihrer Lehrerin vorgelegt bekam. Mit 16 Jahren witterte die ehrgeizige Schülerin ihre große Chance, als Renate Faltin, Gesangsprofessorin an der Hochschule Hanns Eisler in Berlin, einen Meisterkurs in Alexandria gab. Fatma schlug alle Warnungen von Mutter und Lehrer in den Wind, schwänzte den Unterricht und sang in Alexandria vor – es sollte ihrem Leben die entscheidende Wendung geben.

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