Advent, Advent, die Musik erklingt… Heute nicht mit einer, zwei, drei, sondern gleich vier Weihnachts-EPs! Ein Adventsspecial rund um Indie-Künstlerinnen.

Was wäre die Adventszeit ohne die richtige musikalische Begleitung? Doch neben altbekannten Dauerbrennern mit Mariah Carey, Bill Crosby & Co. gibt es noch so viel mehr zu entdecken! So haben es sich auch dieses Jahr einige Musiker:innen nicht nehmen lassen, der festlichen Stimmung ein Album zu widmen — egal ob Jazz, Klassik, Pop-Rock oder Soul. Entdecken Sie zu jedem der vier Adventssonntage die diesjährigen Favoriten unserer Qobuz-Redaktion!

Auch wenn wir Ihnen in dieser Reihe normalerweise “ganze” Weihnachtsalben vorstellen, so kommen wir natürlich nicht darum herum, dass viele Künstler:innen keine komplette Platte einspielen, sondern der festlichen Saison “nur” ein paar ausgewählte Tracks widmen — ob persönliche Lieblingscover oder komplette Neukompositionen. Dieses Jahr haben uns vier Indiekünstlerinnen und Bands besonders beeindruckt und unseren Weihnachtsplaylists einen neuen Schliff verpasst. Die ersten beiden Acts stammen aus Kalifornien, einer nach unserer Vorstellung recht “unweihnachtlichen” Region, wenn man bedenkt, dass kalte Temperaturen und Weihnachtsmärkte mit Glühwein durch Sonne, Strand und BBQs ausgetauscht werden. Das hält die beiden Sängerinnen jedoch keinesfalls zurück, ihren persönlichen Weihnachtssoundtrack dazu abzugeben.

Phoebe Bridgers gehört längst zur neuen Generation aufstrebender Indie-Acts und wurde für ihr letztes Album Punisher mit dem Pitchfork: Best New Music-Award ausgezeichnet. Und neben neuer guter Musik darf natürlich auch kein neues Weihnachtsspecial fehlen! Auf ihrer Christmas-EP So Much Wine präsentiert sie uns mit ihrer samtweichen Engelsstimme und Gitarrenklängen eine wunderbare Zusammenstellung teils veröffentlichter Tracks. Darunter die Cover berühmter Folk/Indie-Songs wie die ihres Kollegen Andrew Bird So Much Wine, If We Make It Through December von Merle Haggard oder Simon and Garfunkels Hit 7 O'Clock News / Silent Night — sowie eigene Songs und einer der schönsten Interpretationen des Weihnachts-Klassiker Have Yourself a Merry Little Christmas, die der Version von Manchester Orchestra ordentliche Konkurrenz bereitet.

Weniger winterlich und dafür der kalifornischen Sonne treu bleibend, können wir die Soulsängerin Kadhja Bonet auf ihrer EP California Holiday erleben, einem groovigen Soul-Jazz-Mix. Und welche Interpretationen könnten zu dieser einzigartigen Stimme wohl besser passen als Stevie Wonders It’s Christmas Time oder Little Christmas Tree von George S. Clinton (dessen berühmtestes Cover wohl vom damals jungen King of Pop Michael Jackson stammt). Würde man den Titel und die Texte nicht kennen, könnte man glatt den ein oder anderen Song nicht sofort wiedererkennen — aber genau deshalb ist ihre EP auch so wunderbar unkonventionell weihnachtlich.

Gehen wir der Annahme nach, dass Santa Claus aus dem hohen Norden stammt, so gehört unserer nächste Kandidatin wohl zur “authentischsten” der hier vorgestellten Musikerinnen. Die isländische Sängerin Laufey beglückt uns auf ihrer Weihnachts-EP A Very Laufey Holiday mit zwei folk-jazzigen Coverversionen, die neben altbekannten Dauerbrennern schon fast in Vergessenheit geraten sind: The Christmas Waltz von Jule Styne sowie Ted Sharpios Love to Keep Me Warm. Da kann einem nur das Advents-Herz aufgehen, besonders wenn man auf dem Cover Laufey selbst als Kind vor dem Weihnachtsbaum sehen darf.

Und last but not least veröffentlicht die ganz frische Female Indie-Rock-Band Los Bitchos aus London ihre Los Christmos EP, die nicht nur den Preis für das beste Wortspiel, sondern auch für die beste Original-Einspielung erhält! “Christmas Time, Sexy Time” ist das Motto ihres ersten Tracks, das vielleicht auch den letzten Weihnachtsmuffel in eine festlichere Stimmung bringt. Frohe Weihnachten!