Lou Reed ist New York. New York ist Lou Reed. Einer ohne den anderen, das ist nicht möglich. Das Ex-Velvet Underground-Mitglied sollte aber erst mit 47 Lenzen eine seiner Platten mit dem Namen der Stadt seines Lebens würdigen. Als er jedoch im Januar 1989 dieses 15. Album, New York, herausbringt, erwartet niemand mehr etwas Großartiges von diesem Rocker-Biest, weil seine letzten Produktionen kaum jemanden vom Hocker gerissen haben…

Dennoch steigt Lou mit diesem Meisterwerk wie ein Phönix aus der Asche auf, das ein perfektes Kondensat von seinem ganzen Tun und Schaffen ist. Auf ungeschminkte, direkte Art redet er von der Stadt des Big Apple und ihren Einwohnern. Seinen Rock befreit er möglichst von allem Überflüssigen, wie in der Glanzperiode seiner legendären Gruppe von damals. Und die grundlegenden E-Gitarren stellt er in den Mittelpunkt. Das alles dient herrlichen Songs wie Dirty Blvd., Romeo Had Juliette, Beginning of a Great Adventure, Halloween Parade sowie Dime Store Mystery, der mit einem rührenden Blick auf Andy Warhol, seinen zwei Jahre zuvor verstorbenen Mentor, das Album ausklingen lässt…

© Getty / Waring Abbott

Begleitet wird Lou Reed von Mike Rathke an der Gitarre, von Rob Wasserman am Bass und vom Schlagzeuger Fred Maher, aber auf zwei Titeln (Last Great American Whale und Dime Store Mystery) lädt er auch seine ehemalige Velvet Underground-Schlagzeugerin Moe Tucker ein. Das Sahnehäubchen ist, dass im Backgroundchor des Dirty Blvd eines seiner allergrößten Idole mitwirkt: Dion

Anlässlich der Deluxe-Neuveröffentlichung wurde New York geremastert und diese Arbeit trug dazu bei, Lou Reeds damalige Soundpräferenzen präziser zu gestalten. Zusätzlich gibt es eine ganze Menge an unumgänglichen Bonuszusätzen mit Demoaufnahmen und diverse Mixe, wobei eine komplette Platte zu erwähnen ist, die einzig und allein aus Titeln mit Konzertmitschnitten bei der Tournee für New York aus der Zeit zwischen März und August 1989 in Washington, Baltimore, Richmond, Upper Darby, London und Kopenhagen besteht. In der Folge sollte der bissigste Straßendichter aus New York nie wieder wirklich zu so einem treffenden Ton und Sound zurückfinden…

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