Der britische Hersteller dCS ist Experte für alles Digitale – und vereint im Rossini Apex Player Streamer, DAC, Vorstufe und CD-Player auf höchstem Niveau.

Krell KSA-i400 Ein Gerät wie der neue dCS Apex Player aus der Rossini-Linie verdient eine ähnlich ultimative Anlage. Wie etwa Krells Super-Endstufe KSA-i400, die wiederum ein Paar Wilson Audio Sasha V ansteuert, natürlich perfekt aufgestellt. Die Musik kommt dabei von ausgesuchten CDs, und – für den Wunsch nach jeglichen Songs und viel HiRes – ein “Qobuz Studio”-Abo. Natürlich bietet der dCS neben “Roon Ready” zudem auch Tidal, Deezer oder Spotify Connect, und hat genug Eingänge für externe Digital-Quellen. Soweit der Aufbau, dessen Klang von der ersten Sekunde an zweifellos an der Perfektion kratzt: dynamisch, delikat, nuanciert; einfach auf einer anderen Sphäre.

Der Streaming-Dienst Qobuz liefert dafür Pat Methenys As Falls Wichita, So Falls Wichita Falls im HiRes-Format 24/96. Von trockenem, tiefem Bass über die schier unglaublich räumliche Wiedergabe bis zu den Synthesizer-Schwaden im Hintergrund ist das Ergebnis schlicht traumhaft. Jedes Einzelteil des Songs bleibt deutlich und wahrnehmbar, aber alles verschmilzt highendig zu einem passenden Gesamtbild. Zum Vergleich wird der Titel nochmal bei Tidal gehört – hier in MQA, was der Rossini-Player sofort erkennt, dekodiert und im dimmbaren Display anzeigt.

2_dcs_Rossini_Player_Apex_rk.jpg – Rückansicht
Die Rückseite bietet digitale Inputs jeglicher Art. Links sitzen die in Cinch und XLR ausgeführten ­Analogausgänge. Die „Wordclock“-BNC-Buchsen braucht’s für die optionale externe Clock.

Die Steuerung des Genusses läuft dabei über die “Mosaic”-App, welche auch Zugriff etwa auf die Musik von USB-Sticks oder Internetradio gibt, und das flüssig und übersichtlich. Auch wählen wir darin die in dCS-Eigenregie programmierten Digitalfilter, welche den Klang subtil anpassen, mal eher frequenz-, mal impuls­optimiert. Die laden zum Ausprobieren ein, unsere Favoriten mit viel Klarheit und Homogenität waren Nummer 3 und 4, oder Filter 5 für einen etwas smootheren Sound. Eine Fernbedienung wird übrigens nicht mitgeliefert und kostet 875 Euro extra, wobei die App den Job bereits sehr gut übernimmt.

Multitalent für alles Digitale

Während der Apex Player keinen Analogeingang hat, deckt er so ziemlich alles Digitale ab: CD-Spieler, Streamer, DAC mit zahlreichen Inputs inklusive USB-Schnittstellen. Auf der Ausgangsseite stehen dann etwa Cinch- und XLR-Buchsen, mit denen der dCS auch als Vorverstärker arbeitet. Das Multitalent bietet eben alles für digitale Puristen auf hohem Niveau, kostet aber auch 36.000 Euro.

3_dCS-Rossini-APEX-Player-innen.jpg – Innenansicht
Innenansicht des Rossini APEX Players.

Das Herzstück des Ganzen ist dabei der innovative “RingDAC”, den die englische Firma seit Jahrzehnten stetig selbst weiterentwickelt, nun in der Version “Apex”. Der findet sich auch in der größeren Vivaldi-Serie und ist ein diskret aufgebauter D/A-Wandler, der ein Maximum an Präzision verspricht. Und der Grund ist einfach: dCS baut den Wandler selbst und kann so jeden Aspekt bis hin zur Software kontrollieren, während die meisten anderen Hersteller auf Chips etwa von ESS, AKM oder Burr-Brown setzen.

Der besondere Wandler

Der DAC basiert dabei auf einem selbst aufgesetztem “Field Programmable Gate Array” (FPGA). Durch einen komplexen Mapping-Algorithmus verspricht dieses zum Beispiel höchste Genauigkeit bei der Wandlung. Dafür stehen drei Varianten zur Auswahl, hier war unser Favorit der Mapper3 im “DXD”-Verfahren, womit die bereits ultimative Performance noch etwas mehr Drall und Raffinement bekam. Das mag kompliziert klingen, ist aber einfach einzustellen – und man muss davon nichts verstehen, um mit dem Rossini Spaß zu haben. Einmal eingestellt, läuft alles wie von selbst.

Auch im Hintergrund agieren die gleich drei internen Clocks des Players, welche die Verarbeitung der Signale noch präziser machen sollen. Eine Clock für die Frequenz 44,1 kHz und ihre Vielfachen, eine entsprechend für 48 kHz, und eine für das CD-Laufwerk, die bei 27 MHz arbeitet. Egal woher, die PCM-Dateien werden zudem auf zirka sechs MHz hochgerechnet.

4_dcs_Rossini_Player_Apex_disp.jpg – Display
Das kleine, jedoch gestochen scharfe Display zeigt etwa CD-Daten an.

Mit dCS im Klangparadies

Technisch scheint der dCS also kaum Limitierungen zu kennen und ist lupenrein verarbeitet – und genauso verhält es sich auch mit dem Klang. Denn die Zeit, die man im Hörraum mit dem Rossini verbringt, kann nicht lang genug sein. Dabei reicht das Können von impulsivem Punch wie in David Sylvians hochdynamischem Taking The Veil – voll von Spannung und Knalleffekten – bis zur Mischung aus Zartheit und Virtuosität in Bach Brandenburgischen Konzerten. Auch bei Hanne Boel in Mad World von der STEREO Hörtest-CDVIII oder Frédéric Alarie mit George verknüpft der dCS Raffinesse mit Kraft und highendiger Grandezza. Davon wird man nie müde, nur euphorisiert immer weiter im Hörparadies zu verweilen.

Optimierte Taktgebung

Kasten_dcs_Rossini_Master_Clock.jpg

Wer die Performance des Rossini Apex noch weiter steigern will, kann dafür die “Rossini Master Clock” für 11.000 Euro kaufen. dCS gibt für den Taktgenerator eine maximale Fehlerrate von eins zu einer Million an (1ppm), was den Klang noch weiter perfektionieren kann. Nach ein paar Menü-Anpassungen arbeitet die Clock automatisch und passt die Taktrate an die Abtastfrequenz an – zudem ist eine “Dither”-Funktion aktivierbar, welche im unteren Bit-Bereich die Präzision erhöhen soll. Klanglich bringt die Clock durchaus das letzte bisschen Perfektion in den Player, und das in allen Facetten: es klingt geordneter, präziser und auch etwas abgeklärter.

Lesen Sie auf stereo.de das vollständige Testprofil des dCS Rossini Apex.

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