Es gibt sie noch, diese kleinen Perlen für Puristen, Audiophile und Musikliebhaber- und liebhaberinnen der ganz besonderen Art — musikalische Zeugnisse, die sich ganz dem natürlichen Klang hingeben, in höchster Qualität und äußerster Sorgfalt aufgenommen. Die Landenberg Sessions auf dem Klangschloss Greifensee bei Zürich gehören zu diesen Perlen. In bester Audioqualität und einem akustisch hervorragenden Saal hat es sich das Klangschloss-Team seit einigen Jahren zur Aufgabe gemacht, den Besucherinnen und Besuchern ein einzigartiges musikalisches Erlebnis zu bieten.
Eingebettet in die jährlich stattfindende Hi-Fi-Messe im Klangschloss stellen die Landenberg Sessions sicherlich eines der Highlights des Events dar. So steht, neben besten Audioanlagen und interessanten Gadgets rund um den High End-Bereich, auch die Musik im Zentrum. Jeweils ein Konzert von herausragenden Künstlern und Künstlerinnen findet pro Tag statt, welches live aufgezeichnet und später am Tag durch einen sogenannten “Session-Stream” nochmals wiedergegeben wird. So kann der intime Moment dieses einzigartigen Ambientes auch physisch und digital festgehalten werden.
Zwischen Live-Recording und Highend-Technik
Herzstück dieser Live-Aufnahmen ist die “Jecklin-Scheibe”, entwickelt von dem berühmten Schweizer Tonmeister Jürgen Jecklin. Dazu wird die Jecklin-Scheibe mit zwei Brüel&Kjaer/DPA-Kondensatormikrofonen mit Kugelcharakteristik verbunden und an einen einen Mic-Röhrenverstärker sowie einer Studer-Bandmaschine angeschlossen. Das Ergebnis ist ein reiner, unveränderter Sound, denn der Mix entsteht direkt vor Ort. Lediglich beim Mastering im Studio sind Retouchen möglich. Vom Masterband wird direkt die DMM-Vorlage geschnitten — und die Aufnahme ist vollbracht!
Für die Puristen des physischen Klangs ist dies ein wahres Fest, aber auch Fans der digitalen Welt können sich freuen. Parallel wird die Live-Session digital aufgenommen, ebenfalls über den Mic-Röhrenverstärker, der den Sound direkt über “straight2file” auf einen NAGRA VI HD Recorder in 24-Bit/192kHz überträgt.
Im Landenberg Konzertsaal finden die Aufnahmesessions mit Publikum statt und werden mit akustischen Instrumenten von tollen Künstlern und Künstlerinnen eingespielt. An jedem der drei Messetage spielt ein anderes Ensemble. Nach den Live-Recordings wird die aufgenommene Session zwei weitere Male am Tag über alle ausgestellten High-End-Musikanlagen wiedergegeben, wobei der eingefangene Moment und Originalklang bis hin zur Aufnahme noch vor Ort erlebbar ist.
Das Zusammenspiel der Saals mit der hervorragenden Technik ist auch für Jürgen Jecklin selbst eine große Freude gewesen. Er selbst gab mit folgender Aussage den Anstoß für die Landenberg Sessions: “Wenn ich noch als Tonmeister tätig wäre, so würde ich fortan immer den Landenberg Saal für Aufnahmen mieten und nur noch mit der Scheibe aufnehmen.” Leider ist Jecklin 2021 im Alter von 83 Jahren gestorben.
Ein vielseitiges Programm
Zwischen Weltmusik, Jazz, Pop und Klassik — die Landenberg Sessions zeichnen sich durch ein farbenfrohes und genreübergreifendes Programm aus, interpretiert von lokalen und international Musikern und Musikerinnen. Auch dieses Jahr werden wieder drei ganz besondere Acts dabei sein.
LARET - Freitag, 12. April.
Den Auftakt der Sessions macht am Freitag das Ensemble LARET. 2021 vom mazedonischen Klarinettisten Tome Iliev und Multiinstrumentalisten (hier Akkordeon) Seraphim von Werra gegründet, haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, einen eigenen Sound zu schaffen, der sich sowohl aus Einflüssen des modernen Jazz als auch der Volksmusik des Balkans und des arabischen Raumes bedient. Beide Musiker können bereits auf eine eigene Solokarriere zurückblicken: Iliev hat bereits mit seinem Jazz-Sextett zwei Studioalben aufgenommen, Sketches of Macedonia und Trinaiska; von Werra spielt in mehreren Formationen sowie als Komponist und Dozent für östliche Folklore tätig. Für die Aufnahme ihres gleichnamigen Debütalbums wurde außerdem der Schweizer Schlagzeuger Adrian Böckli mit ins Boot geholt, der auch beim diesjährigen Auftritt performen wird.
MOA-Trio - Samstag, 13. April
Weiter geht es mit einer ganz besonderen Formation, dem Marimba MOA-Trio um der Künstlerin Jacqueline Ott (Marimba), zusammen mit Dimitri Ashkenazy (Klarinette) und Mateusz Szczepkowski (Violine). 2017 gegründet, zeichnet sich das Ensemble nicht nur durch seine außergewöhnliche Formation, sondern auch durch seine enorme Repertoire-Bandbreite aus. Von barocken Klängen mit J.S. Bach über die russische Moderne mit Schostakowitsch bis hin zur zeitgenössischen Komponisten mit Arvo Pärt — dem Trio ist es ein großes Anliegen, alte und neue Musik zu verbinden.
Heidi Happy - Sonntag, 14. April
Sie ist längst kein nationaler Geheimtipp mehr: Die Singer-Songwriterin Heidi Happy hat mit ihrem Sound auf Englisch und in Schweizer Mundart bereits so einige Herzen des Landes erobert. Zwischen elektronischem Pop, Folk, Jazz und Chanson erschafft die Luzernerin einen zauberhaften Mix aus schmeichelhaften Melodien und Stilen, der sich auch in einer beachtlichen Diskografie widerspiegelt. Seit ihrem Debütalbum Back Together hat sie bereits sechs weitere Alben veröffentlicht und zeigt bei jeder Aufnahme, dass sie für Experimente und neue Ideen immer ein offenes Ohr hat. Sei es in Kollaborationen mit Künstlern wie Yello oder Stephan Eicher, Projekte in der Filmmusik — oder ganz aktuell, den analogen Aufnahmen der Landenberg Sessions.
Die Aufnahmen der diesjährigen Sessions werden ein Jahr versetzt als Doppel-LP sowie zum digitalen Download zum Kauf angeboten. Die Schallplatten können auf aufklanschloss.ch/shop erworben werden, limitiert und mit umfangreichen Liner-Notes, ein Hi-Res-Download ist im Qobuz-Store und unter highresaudio.com in Planung.
Entdecken Sie hier alle weitere Infos zu den Landenberg Sessions.
