Die vierköpfige irische Band veröffentlicht ihre erste Platte voller Garage-Punk, die unser Team mit einem Qobuzissime auszeichnet.

Direkt, schnell, prägnant... So viele einfache Adjektive, um Sprints zu beschreiben, eine Garage-Punk-Combo, die bereits das Jahr 2024 prägt, das erst begonnen hat. Nachdem das junge Quartett aus Dublin kurz hintereinander die EPs A Modern Job und Manifesto bei dem vertrauten britischen Label Nice Swan veröffentlicht hatte, wechselte es für sein erstes Album zum verwandten Berliner Indie-Label City Slang (Calexico, Hauschka, Gold Panda, Tindersticks oder Anna von Hausswolff).

Hinter der charismatischen Frontsängerin Karla Chubb haben sich drei Männer eingereiht: Colm O’Reilly an der Gitarre, Jack Callan am Schlagzeug und Sam McCann am Bass. Die Band entwickelte ihre klangliche Identität nach der Offenbarung auf einem Konzert von Savages, die Frauenband mit dem aggressiven Rock um Jehnny Beth. Kurz darauf hatte das Quartett beschlossen, seine eigene musikalische Linie zu verschärfen und wandte sich einem raueren Sound zu. “Ich habe schon immer Musik geliebt, die von Wut angetrieben wurde, aber ich war in die Falle getappt, das zu schreiben, was mir am wenigsten beleidigend erschien, einfach weil ich Wut als negative Emotion betrachtete und nicht als etwas, das therapeutisch und kathartisch sein kann”, erläutert Chubb.

Motorik-Rhythmen, Sättigung bis ins Extreme, ständige Steigerung bis zur Implosion — jeder Song enthält seine eigene Zeitbombe, die bereit ist, in einer großen Klangflut zu explodieren. Von Anfang bis Ende singt die Punk-Priesterin mit ihrer rauen Stimme von ihren intimen Wunden und kommt nur im Titelstück zur Ruhe, das die Platte abschließt. Mal unverblümt Garage Punk, mal mehr 90er-Grunge oder Post-Punk — die Texturen von Sprints wurden von Daniel Fox, dem Bassisten der Gilla Band, gemischt, der heute eine ganze Reihe von Alben mit Noise-Neigungen produziert. In nur zwölf Tagen im Black Box Studio aufgenommen, in einer verlassenen Scheune im französischen Loire-Tal und vollgestopft mit Retro-Equipment, positioniert dieses kleine Juwel Sprints als eine der Rockbands, die man 2024 sehr genau im Auge behalten sollte.

Künstler