Des Lebenswerk des legendären amerikanischen Dirigenten und Komponisten Leonard Bernstein wurde in der Netflix-Produktion “Maestro” mit Bradley Cooper verfilmt. Zusammen mit dem London Symphony Orchestra hat der kanadische Dirigent Yannick Nézet-Séguin einen Großteil des Soundtracks eingespielt und zollt damit seinem großen Idol Tribut.

“Bernstein war ein Brückenbauer” — so Yannick Nézet-Séguin über sein großes Idol, den legendären amerikanischen Komponisten und Dirigenten Leonard “Lenny” Bernstein, dessen Lebenswerk nun in einem Blockbuster mit Bradley Cooper verfilmt wird. Ein Großteil des Soundtracks wurde dabei von Nézet-Séguin selbst und dem London Symphony Orchestra eingespielt, eine Ehre für den kanadischen Dirigenten, der mit “Lenny” eine tiefe musikalische Verbindung pflegt.

Leonard Bernstein war anders als alle anderen großen Dirigenten und Komponisten vor ihm, was sicherlich auch auf seine amerikanische Herkunft zurückzuführen ist. Während er im Zuge seines Studiums als Pianist und Dirigent besonders mit Komponisten der Klassik wie Schumann, Strauss oder Beethoven vertraut wurde und auf sein Talent aufmerksam machte, so sollte es später der Broadway sein, der ihn den weltweiten Durchbruch als Komponisten verschaffte. Musicals, Filmmusik, Ballett, Werke für Sinfonieorchester — das alles zeichnete Bernstein aus und wurde ihm jedoch gleichzeitig zum Verhängnis, da er ständig gegen den Druck der Gesellschaft ankämpfen musste, ihn in eine Schublade zu stecken. “Man hat das Gefühl, dass Lenny zu Lebzeiten missverstanden wurde. Wenn er auf dem Podium stand und mit seiner gewohnten Extravaganz agierte, hielten ihn die Liebhaber klassischer Musik für einen Broadway-Menschen. Wenn er für den Broadway oder den Film komponierte, hielten sie seinen Ansatz für zu klassisch”, erzählt Nézet-Séguin.

Diese musikalische Vielfältigkeit Bernsteins spiegelt sich unmittelbar auch im Soundtrack zu Maestro wider. Ein Großteil der Musik ist mit Bernsteins eigenen Werken gefüllt und enthält Hits wie seine frühen Werke On the Town (1944) oder Fancy Free (1944) bis hin zur West Side Story (1957) oder Mass (1971). Dazu kommen Komponisten, die Bernstein stark beeinflusst haben, wie Beethoven oder Mahler, wobei das legendäre Konzert der “Auferstehungs”-Symphony Nr. 2 zusammen mit dem London Symphony Orchester aus dem Jahre 1973 auch im Film zu sehen ist und Regisseur und Hauptdarsteller Bradley Cooper selbst dirigiert.

Einer der größten Stars der aktuellen klassischen Musikwelt trifft auf einen der bekanntesten Hollywood-Schauspieler. Wenn es um “Lenny” geht, dann wird hochkarätig aufgefahren, und so darf auch das gelbe Logo des legendären Klassiklabels Deutsche Grammophon nicht fehlen. Das Ergebnis ist sowohl im Film als auch im Soundtrack eine wundervolle Reise und Hommage an Bernsteins musikalische Welt. Oder in den Worten von Nézet-Séguin: “Die Zusammenarbeit mit Bradley bei diesem Abenteuer war ein unglaubliches Vergnügen. Wir hoffen, dass sein Wissen über Bernsteins Welt, sein Respekt vor der Musik, seine Authentizität und seine Fähigkeit, die emotionale Kraft klassischer Musik zu nutzen, um eine Verbindung zu unserer Welt herzustellen, künftige Generationen dazu inspirieren werden, mehr von Leonard Bernsteins Erbe zu entdecken.”