Curtis Mayfield ist ein Ästhet der Gitarre, der von Hendrix geliebt wird, ein Sänger mit einem verrückten Falsett, der von Prince verehrt wird, und ein hochkarätiger Songwriter, der Symphonien mit Funk, Gospel und Soul für die große Leinwand geschaffen hat. Zwanzig Jahre nach seinem Tod passt seine politisch engagierte Musik immer noch zu Amerika.

“Sisters! Niggers! Whiteys! Jews! Crackers! Don't worry, if there's hell below, we're all gonna go!” So klingen die ersten Zeilen des ersten Songs von Curtis Mayfields erstem Soloalbum. Nüchtern Curtis genannt, findet es sich heute in Hi-Res 24-Bit in einer Box wieder, die im Februar 2019 von Rhino veröffentlicht wurde: Keep On Keep On Keeping On mit drei weiteren seiner Studioalben: Roots (1971), Back to the World (1973) und Sweet Exorcist (1974).

Im Herbst 1970 schlägt der ehemalige Kopf von The Impressions mit der Single (Don't Worry) If There's Hell Below, We're All Gonna Go und seinem Album Curtis wie mit der Faust auf den Tisch. Mit 28 Jahren veröffentlicht der Chicagoer Songwriter und Gitarrist hier sein eigenes Werk, eines das etwa einem What's Going On das Wasser reichen kann. Ein Jahr vor Marvin Gayes einschlagendem Meisterwerk! Eine bisschen Wah-Wah-Gitarre hier, eine Prise Bach und Geigen dort, ein Windstoß von Percussion überall - der Reichtum seiner Kunst ist ein Elektroschock für die schwarze amerikanische Musik der damaligen Zeit. Vor allem, da Curtis Mayfield bei der Veröffentlichung dieses ersten Soloalbums alles andere als grün hinter den Ohren ist. Als perfekter Prototyp des anerkannten Soul-Genies hat er nichts mehr zu beweisen, außer eine Instrumentierung zu integrieren, die seiner Zeit besser entspricht.

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