Am 10. Dezember 1967 ist der funkelnde Soulstern von uns gegangen. Otis Redding konnte in seinen kurzen 26 Jahren Lebenszeit nur sechs Alben veröffentlichen. Trotzdem genug, um als eine der größten Stimmen des 20. Jahrhunderts in die Musikgeschichte einzugehen.

Der leblose Körper ist in den Sessel verankert und wird von einem Sicherheitsgürtel festgehalten. Ein massiger Körper (1,80m groß und 100kg schwer), leblos (seit 15:30 Uhr) und beinahe tiefgefroren (die Wassertemperatur steigt nicht über 5 Grad). Die Person, die an diesem Sonntag, den 10. Dezember 1967 von Tauchern vom Grund des Mononas, einem Stausee in Wisconsin zwischen Madison und Monona, gefunden wurde, gehörte zu den Großen. Zu den ganz Großen sogar. Der Stern Otis Redding ist urplötzlich vom Himmelsbild verschwunden. Der gerade einmal 26-Jährige Big O gehörte zu den Passagieren der Beechcraft Model 18, die zusammen mit vier Mitgliedern der Bar-Kays - dem Gitarristen Jimmy King, dem Saxofonisten Phalon Jones, dem Organisten Ronnie Caldwell und dem Schlagzeuger Carl Cunningham – abstürzte. Einzig der Trompeter, Ben Cauley, überlebte die Tragödie…

Otis Redding war zwar noch nicht am Höhepunkt seiner Karriere angekommen, aber dennoch versetzte sein vorzeitiges und plötzliches Verschwinden die Musikwelt und die schwarze Gemeinschaft außer Gefecht. Wir befinden uns inmitten der Segregation und der Großteil des weißen Publikums hatte die mächtige Stimme des am 09. Septembers 1941 in Dawson im Staate Georgia geborenen Sängers noch überhaupt nicht auf dem Schirm. Dieser Karrierehöhepunkt lässt jedoch nicht lange auf sich warten und folgt einen Monat später mit der Erscheinung von (Sittin' On) The Dock Of The Bay. Eine neue Single, nach seinem Tode erschienen, die den Gipfel der R&B-Charts und der Pop-Charts erklimmt. Eine Premiere für den Musiker, der zu diesem Zeitpunkt nicht mehr unter uns weilt, um diesen Erfolg genießen zu können oder um die definitive Version von Dock Of The Bay hören zu können, das Wellengeräusch des Intros oder das legendäre Pfeifen des Bluesman Sam Taylor. Das Ganze wird vom Gitarristen Steve Crooper zu Ende gebracht, Co-Writer und Produzent des Songs.

Melden Sie sich kostenlos an, um weiterzulesen