Ein kurzer Überblick über die Diskographie von Hélène Grimaud anlässlich ihres 50. Geburtstages und ihrer 30-jährigen diskographischen Tätigkeit. Von Denon bis Deutsche Grammophon über Erato und Teldec - wir werfen einen Blick zurück auf einen einzigartigen persönlichen, aufrichtigen und glorreichen Lebensweg.

7. November 1969. An diesem Herbsttag muss in Aix-en-Provence ein besonderer Wind geweht haben – in einer Stadt mit einem extremen Klima, wo die Sommerhitze mit dem Mistral ebenso lähmen kann wie die vehemente, trockene Kälte des Winters. Zwei Hände und zehn Finger wurden an diesem Tag dort geboren. Die eines kleinen Mädchens mit den Augen eines Löwen, sanft und abweisend zugleich. Hélène Grimauds Blick offenbart eine große Präsenz, die seit etwa dreißig Jahren Musikliebhaber beeindruckt. Ungreifbar und magisch anziehend. Lebhaft und stark. Das Klavier war für sie bald ein Vertrauter.

Die Begegnung mit Pierre Barbizet zu Beginn ihrer Teenagerjahre, bei dem sie am Conservatoire de Marseille studierte, bestätigte ihre Begabung für die Bühne. In dieser Zeit machte sie wie ein Wunderkind jeden Tag rasante Fortschritte. Im Alter von dreizehn Jahren trat sie in das Pariser Konservatorium ein, wo sie im Wesentlichen bei dem großen Pädagogen Jacques Rouvier studierte. Mit fünfzehn Jahren folgte der ersten Preis für Klavier, gefolgt von Aufnahmen für Denon, eine japanische Plattenfirma, für die Rouvier übrigens Debussy und Ravel aufgezeichnet hat und auch erste Erfolge für die junge Dame auf der ganzen Welt – in Japan, in den USA.

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