Cuckoo Storm

Albumbeschreibung

Die Britin Marry Waterson trat zuletzt als Mitglied des Folk-Trios Hack-Poets Guild in Erscheinung. Der Wahlire Adrian Crowley wiederum wurde einst von Ryan Adams in einem Interview für den Rolling Stone als "bester Songwriter, den niemand kennt" geadelt. Nun veröffentlichen die beiden mit "Cuckoo Storm" ein gemeinsames Album, für das sie Produzent Jim Barr gewinnen konnten, der in der Vergangenheit schon mit Portishead arbeitete.

"Undear Sphere" bildet mit dezenten Drum- und Pianotönen einen recht ruhigen Einstieg, der vom melancholischen Zusammenspiel der beiden Stimmen lebt. Eine gewisse Dramatik bringen das Klavier und Watersons Gesang in "The Leviathan" zum Ausdruck, das zusätzlich noch dunkle Streicherklänge durchziehen. "Watching The Starlings" lebt in den Strophen von sanft angeschlagenen Akkorden an der E-Gitarre sowie von Crowleys Bariton. Der Refrain entfaltet dagegen schon fast hymnische Qualitäten, wenn man Marry und Adrian wieder im Duett singen hört.

"Kicking Up The Dust" bietet dann wieder durchgängig mehrstimmigen Gesang. Dabei verleiht das Piano dem Track schon fast etwas Bittersüßes. "Lovers In The Waves" erinnert mit weitläufigen Klängen an die Balladen Nick Caves. Dabei runden nachdenkliche Saxofontöne das Stück gelungen ab.

"Heavy Wings", dessen Stimmung sich sehr an den Miles Davis-Soundtrack von "Ascenseur pour l'échafaud" anlehnt, strahlt dank der tiefen E-Gitarren- und nächtlichen Drumsounds sowie der klagenden Stimme Watersons eine gewisse Schwere aus. Vor allem der Einsatz verschiedener Bläser gegen Ende bleibt in Erinnerung. "Lucky Duck For Grown Ups" bringt demgegenüber mit geradlinigen Rhythmen und Duettgesang das Gefühl einer Zugreise zum Ausdruck.

"One Foot Of Silver, One Foot Of Gold", das aus der Feder von Marrys Mutter stammt, stellt danach eine A-cappella-Nummer dar, die gesanglich tief in der britischen Folk-Tradition steht. Nach dem stürmischen Titelstück-Intermezzo rundet das träumerische Duett "The Trembling Cup" die Platte geisterhaft ab. Fans von Singer/Songwriter-Alben erwartet ein vielseitiges und klanglich warmes Album, das die Studiomagie des Duos an vielen Stellen abbildet.

© Laut