Obwohl Cabasse seit einiger Zeit die Qobuz-App in seine Systeme integriert hat, sind uns im heutigen Prüfstand des Wireless Audio Streamers Stream Source einige Dinge aufgefallen, die uns etwas weniger gefallen haben, selbst wenn seine klanglichen Leistungen durchaus positiv sind.

Der französische Spezialist Cabasse, einer der größten Namen seines Landes im Bereich akustischer Lautsprecher, wurde vor genau einem Jahr von der Marke Awox aufgekauft. Seitdem hat er seine Position innerhalb der Netzwerk-verbundenen Audiosysteme noch verstärkt. Diese treten nun in Form elektro-akustischer Systeme auf, sowie der Lautsprecher Stream 1 oder das Ensemble Stream 3, der Verstärker Stream Amp oder auch der Wireless Streamer Stream Source, der bei uns dieses Mal auf dem Prüfstand steht.

Diese Geräte, die von der für iOS und Android verfügbaren App AwoX Cabasse Stream Control aus gesteuert werden können, beinhalten ebenfalls die Qobuz App und sind laut dem Hersteller in der Lage, Hi-Res Audio bis zu 24-Bit/96 kHz über das Netzwerk abzuspielen. Sie müssten also eigentlich in der Lage sein, Qobuz in Hi-Res abspielen zu können.

Es ist in der Tat ein Muss, um komplett Hi-Res-fähig sein zu können, dass die digitalen Audiosignale nichts von ihren ursprünglichen 24-Bit und ihrer Abtastfrequenz verlieren dürfen, an keiner Stelle des Lese- oder Umwandlungsprozesses.

{{ Aussehen}}

Das Design des Streamers Stream Source reiht sich in das Design ein, dass wir von Stream Source bereits gewöhnt sind: Glänzend schwarz, in ovaler Form und mit einer Wölbung oben drauf, auf der das Firmensiegel zu sehen ist.

Um diese obere Wölbung herum befinden sich vier Tasten in hellem Retro-Licht, zwei für die Lautstärke, eine, um die Quelle auszusuchen und eine, um die Laustärke abzuschalten. Außerdem finden sich hier zwei zweifarbige LED-Dioden, eine rot/grüne, die die Initialisierung nach dem Anschluss und danach das korrekte Funktionieren angibt, sowie orange/blau, was entweder die Auswahl des Netzwerks oder die Auswahl der Bluetooth-Verbindung angibt.

Eine kleine Fernbedienung, ebenfalls oval-förmig, übernimmt die Steuer-Funktionen, die sich oben auf dem Gerät befinden sowie das An- und Ausschalten des Gerätes, Abspielen/Pause und das Vor- und Zurückspulen.

{{ Verkabelung}}

Neben dem koaxialen Anschluss, der dazu dient, den Versorgungsblock anzuschließen, befinden sich zwei LED-Lämpchen, die die ausgewählte Netzwerkverbindung anzeigen, W-Lan oder über Kabel. Hier befinden sich außerdem zwei Drückknöpfe, einer, um den Stream Source zurückzusetzen, der andere, um eine gesicherte W-Lan Konfiguration herzustellen (WPS).

Dann finden wir einen kleinen Schiebeschalter, der die Lautstärkeregelung über das Gerät aktiviert und desaktiviert. Die Desaktivierung erkennt man an dem Verschwinden der der Lautstärke zugeteilten Lichter sowie am Mute oben auf dem Gerät.

Weiter finden wir einen Netzwerk-Anschluss RJ45, einen USB A Anschluss um einen USB-Speicher anzuschließen, einen optischen S/PDIF Ausgang und die analogen Audioausgänge mit Klinkenanschlüssen.

{{Ausführung }}

Das Innere des Gehäuses des Netzlaufwerks Stream Source wird durch zwei metallische Stücke erschwert, die an den Enden der großen Achse der Ellipse angebracht wurden, um dem Gerät mehr Stabilität zu geben. Ohne dies wäre das Gerät nicht schwer genug und würde von den unterschiedlichen, an die sich auf der Vorderseite befindenden Konnektoren angebundenen Kabeln hin- und her bewegt werden.

Unten rechts auf dem Foto des Schaltkreises kann man den Bluetooth-Rezeptoren aptX erkennen, das Model Rayson BTM646, mit einem CSR8645 Chip ausgestattet. Hierhinter befindet sich, von der W-Lan Netzwerkkarte überdeckt, die komplette Elektronik zur Dekodierung.

Diese W-Lan Karte stammt von Awox, die Firma, der neuerdings Cabasse gehört (Die Aussage „Du weißt immer noch am besten, was richtig für dich ist“ stimmt eben nicht in jedem Fall). Sie trägt die Referenznummer PPQ-AWOXMII2.

Auf dem Foto hier drunter sehen wir nun die Dekodierungs-Elektronik, von der man die zwei Synchronisierungs-Quarze zusammen mit den multiplen,digitale Audiosignalen bei 44,1 kHz und den multiplen bei 48 kHz sehen kann. Deren Werte betragen 16, 9344 MHz (dieser Wert wird eigentlich immer in CD-Playern benutzt, wir sind erstaunt diesen hier anzutreffen) und 12,288 MHz.

Wir finden keine exotische Schaltkreisuhr, um die zwei Frequenzen handzuhaben, sondern den Schaltkreis 74HCU04 (Inverter ohne Buffer, die im linearen Modus arbeiten können) sowie die Kondensatoren und die Widerstände, die die Schwingungen der Quarze ermöglichen.

Wir werden Ihnen nun verschiedene Dinge auflisten, die uns über die integrierten Schaltungen, die sich auf der Leiterplatte des Stream Source befinden, aufgefallen sind.

Tatsächlich hat uns die Präsenz des Analog-Digital-Umwandlers Burr-Brown PCM1803, der bis zu 24-Bit/96 kHz arbeitet, neugierig gemacht. Einige Schaltverstärker müssen die Signale ihrer analogen Eingänge erst digitalisieren, damit die geschalteten Stufen funktionieren können. Über diese dafür benötigten externen, analogen Signale zum Digitalisieren verfügt der Stream Source nicht. Daher hat sich uns gleich die Frage gestellt, wofür dieser Umwandler denn benutzt wird.

Dies hat uns dazu verleitet, die Charakteristiken der Netzwerkkarte genauer zu untersuchen, welche uns eine Überraschung bereithielt.

Beim Durchforsten des Datasheets dieser Netzwerkkarte Awox Mozart ll konnten wir feststellen, dass dieser den Bus I2S (Bus, der den Analog-Digital-Unwandlungs-Chip zum Laufen bringt) nur bei 16-Bit zum Laufen bringt (S. 1/26, „The I2S data is latched conforming tot he I2S 16 bits per channel standard). Dies wird durch den Datasheet des Chips Ralink RT3052 bestätigt, der auf dieser Netzwerkkarte mit der Aufschrift (S. 80/235) „support 16-bit data, sample rate 48 kHz“ integriert ist. Auf Seite 2 §4.1 des Datasheets Awox ist außerdem Folgendes vermerkt: „Software re-sampling is used for non-native frequencies“.

Es ist also ganz klar, dass die Netzwerkkarte Awox beim Streaming von Hi-Res Dateien diese nicht im ursprünglichen Format behält. Dies wurde uns von Awox bestätigt und weiter erklärt, dass die Ausgangsstufen auf den aktuellen Geräten bis zu 16-Bit/96 kHz unterstützen. Dies wird durch eine Anpassung der Uhr möglich gemacht und die Geräte lösen das Signal 24-Bit/192 kHz in Teilen auf, um es den Charakteristiken der Ausgangsstufen anzupassen.

Weiterhin werden die digitalen Signale 24-Bit/96 kHz danach durch einen Chip Wolfson WM8524 in analoge Signale umgewandelt. In diesem Chip erkennen wir einen Multiplexer PI3B3257 der eindeutig die Umschaltung zwischen den digitalisierten Signalen vom PCM1803 und den Signalen I2S aus der Netzwerkkarte sicherstellt.

Unserer Meinung nach kann man die Signale von der vom PCM1803 auf 24-Bit/96 kHz digitalisierten Bluetooth-Karte nicht als Hi-Res Signale bezeichnet werden. Das Gleiche gilt für die Signale bei 96 kHz Abtastfrequenz von der Netzwerkkarte stammend (und für die Signale 24-Bit/192 kHz, die laut Hersteller gestreamt und angepasst werden sollen). Wir wollen diese Signale deshalb nicht als Hi-Res Signale bezeichnen, weil diese gestreamten 24-Bit Dateien um 24 bis 16 Bit trunkiert werden.

Auch auf das Risiko hin, dass dies Awox Cabasse nicht gefallen wird: Qobuz, als Vertreter von digitalen Hi-Res Audiodateien und dessen Streaming-App in den Audiostreamer Stream Source integriert ist, sieht es als seine Aufgabe an, seine Leser über diese Dinge zu informieren, die die Hi-Res Lesekapazitäten dieses Streamers in Frage stellen. Deshalb, weil die 24-Bit der Signale, das, was eigentlich offiziell ein Hi-Res Signal ausmacht (selbst bei einer Samplerate von 44,1 kHz) um 16-Bit trunkiert werden.

Es erscheint uns ebenfalls wahrscheinlich, dass dies der Fall ist für die anderen Geräte von Cabasse, die die gleiche Netzwerkkarte wie dieser Streamer benutzen (wie zum Beispiel das System Stream 3, bei dem ein Blick auf seine Innenausstattung zeigt, dass er wie der Stream Source eine Netzwerkkarte PPQ-AWOXMII2 benutzt und uns auch über seine „Hi-Res“-Signale wundern lässt).

Kommen wir nun zur Beschreibung der Bauteile zurück: Der S/PDIF Ausgang benutzt eine Transmitterschaltung Cirrus Logic CS8406, in Einstimmigkeit mit dem Datasheet der Netzwerkkarte. Diese Letztere kümmert sich außerdem um den USB A Eingang.

Die Filterung der Signale nach der Umwandlung wird von einem operationellen Vierfach-Verstärker TS464 übernommen, von STMicroelectronics hergestellt. Die Lautstärkeregelung wird durch eine integrierte Schaltung Princeton Technology PT2258 sichergestellt. Hiernach folgt ein Driver Texas Instruments DRV603, der über die Cinch-Anschlüsse Signale bereitstellt.

Man kann des Weiteren die Versorgungspartie der Karte erkennen, die zwei integrierte Schaltnetzteile Richtek RT8292A verwendet.

Benutzung und Hörerlebnis

Die Benutzung der App Awox Cabasse Stream Control stellt sich als sehr angenehm heraus, uns fehlt allerdings noch Angabe der Samplerate des abgespielten Alben.

Um die Klangqualität des Cabasse Stream Source zu bewerten, haben wir seine analogen Ausgänge an einen Sony UDA-1 Verstärker angeschlossen und unsere ergonomischen Kopfhörer an seinen Kopfhörerausgang. Gleichzeitig wird der optische S/PDIF Ausgang des Stream Source an einen DAC Yulong DA8II angeschlossen, der uns die Samplerate angibt.

Beginnen wir mit Vivaldi und dem Album Vespri per l'Assunzione di Maria Vergine in CD-Qualität 16-Bit/ 44,1 kHz von dem Concerto Italiano unter der Leitung Rinaldo Alessandrinis.

Hier erhalten wir eine sehr schöne klangliche Leistung, bei der die Musik sein emotionales Potenzial frei und uneingeschränkt entfalten kann. Der Klang und die Dynamik des Stückes werden respektiert und die Klangnachricht setzt sich mit Unterstützung der Streicher mit Leichtigkeit durch.

Weiter geht es mit l’Adagio des berühmten Concerto pour Violon Op.77 von Brahms, in der wunderschönen Interpretation von Itzhak Perlam, begleitet von Carlo Maria Giulini als Dirigent des Symphonie-Orchesters von Chicago, hier in der remasterten Version in Hi-Res 24-Bit/96 kHz. Die Wiedergabe klingt weitreichend und die Geige klettert die höchsten Noten hinauf und klingt nicht mal in seinen kräftigsten Momenten aufdringlich oder unangenehm.

Bei der Wiedergabe des Titels Get Lucky von Daft Punk in der Hi-Res 24-Bit/88,2 kHz Version entgeht uns etwas. Und zwar nicht auf der klanglichen Ebene, welche detaillreich und auf den Punkt genau klingt, sondern was die Anzeige der Samplerate auf dem DAC Yulong Sabre DA8II betrifft. Dieser ist immer noch in optischem S/PDIF angeschlossen, welcher 44,1 anzeigt.

Die Wiedergabe einiger anderer, auf 88,2 kHz gesampelter Dateien kommt immer wieder auf die Anzeige von 44,1 kHz. Anscheinend ist dies der Eingang für das Re-Samplen von Frequenzen, die in ursprünglicher Form von der Netzwerkkarte nicht unterstützt werden.

Die Wiedergabe von L’Allegro von derSuite AméricaineDvorak in der Interpretation vom Budapester Festivalorchester unter der Leitung von Ivan Fischer wird in Hi-Res 24-Bit/96 kHz über USB-Stick gehört. Es klingt lebendig, farbenfroh, zeugt von einer sehr schönen Dynamik und das leichte Spiel der Triangel kann ohne Probleme durch das Machen des Orchesters hindurch gehört werden. Die angegebene Frequenz liegt bei 96 kHz.

Was die Samplerate bei 176,8 und 192 kHz betrifft, stellen wir Folgendes fest: Im Gegenteil zu dem, was uns vom Hersteller gesagt wurde, ist die Wiedergabe (oder besser gesagt die korrekte Wiedergabe) nicht möglich, wenn man die Qobuz Sublim App mit Hi-Res Dateien benutzt. Gleiches gilt bei Benutzung eines USB-Sticks, der an den Stream Source angeschlossen wird und auf dem wir Hi-Res Dateien gespeichert haben. Es entstehen seltsame Klänge und das Orchester scheint sich in eine Orgel zu verwandeln.

In Bluetooth apt-X Verbindung, bei der der Stream Source problemlos erkannt wird, erhalten wir eine qualitativ-hochwertige Wiedergabe: Der Titel One Of These Mornings vom Album Miami Vice weitet sich schwerelos im Raum aus und zeugt von schönen Stereo-Effekten. Was den technischen Teil betrifft, gibt der DAC eine Frequenz von 48 kHz in S/PDIF an, obwohl die Original-Datei bei 44,1 kHz liegt…

Abschließend müssen wir sagen, dass wir doch ein wenig enttäuscht sind. Enttäuscht, weil wir zu einem in unserem Blog die Integrierung der Qobuz App in Hi-Res in die Cabasse Geräte angekündigt haben und zum anderen, weil der Hersteller technische Eigenschaften angegeben hat, die wir bei diesem Streamer definitiv nicht bestätigen können. Dies hindert uns aber trotzdem nicht daran, seine klanglichen Leistungen wirklich zu schätzen.

Eigenschaften

Notiz Stream Source (User's Manual, Fr, En)

Site Cabasse

Kontakt

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