Der großartige bayerische Tenor veröffentlicht eine neue, grandiose Interpretation von Verdis Meisterwerk unter der Leitung von Antonio Pappano...

Die großen Musikproduzenten haben es schon lange aufgegeben, Studioaufnahmen von Opern zu realisieren, da es in diesem Bereich an Investitionen und Rentabilität fehlt. Jonas Kaufmanns weltweites Ansehen hat Sony Classical jedoch dazu veranlasst, die vorliegende neue Version von Verdis Otello "nach traditioneller Art" aufzunehmen und zu produzieren, d.h. in aller Ruhe im Studio, mit Aufnahmesessions über zwölf Tage in der fantastischen Akustik des Parco della Musica in Rom, der vom Architekten Renzo Piano entworfen wurde.

Wir fürchten nicht, zu übertreiben, wenn wir behaupten, dass uns hier eine außergewöhnliche Fassung von Verdis Meisterwerk vorliegt, die den legendären Versionen des extravaganten Toscanini (1947), dem Siegertrio Vickers-Rysanek-Gobbi von Serafin (1960) und der elektrisierenden Live-Performance von Carlos Kleiber (1976) ebenbürtig ist. Natürlich gibt es noch andere Versionen mit vielen Höhepunkten: sie sind aber nie ganz zufriedenstellend.

Jonas Kaufmann hat geduldig abgewartet, bevor er diese überwältigende Titelrolle anging. Zunächst sang er in Chicago Cassio, bevor er 2017 in London, unter der temperamentvollen Leitung von Antonio Pappano Otello in Angriff nahm (auf DVD erhältlich).

© Lena Wunderlich

Derselbe Dirigent steht beim vorliegenden Projekt an der Spitze des Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom, das sich hier in Höchstform und sehr dynamisch zeigt. Zu Jonas Kaufmanns mächtigen, ergreifenden, impulsiven und letztlich so zerbrechlichen Otello gesellen sich Federica Lombardi als sublime Desdemona und Carlos Álvarez als überaus solider, gemeiner und hinterhältiger Komplize Jago. Liparit Avetisyan und Carlo Bossi in den Rollen von Cassio und Rodrigo ergänzen das perfekt harmonierende Ensemble. Diese stimmliche und instrumentale Meisterleistung wird durch eine äußerst präsente Aufnahmetechnik unterstützt, die der ungeheuren Dramatik und Gewalt der letzten tragischen Oper eines Verdi, der mehr denn je mit Shakespeare im Einklang steht, perfekt gerecht wird.

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