Howard Jones
John Howard Jones wurde am 23. Februar 1955 in Southampton, England, als ältester Sohn walisischer Eltern geboren. Schon früh wurden er und seine drei Geschwister zum Musizieren angehalten, und so lernte Howard das Klavierspielen im zarten Alter von sieben Jahren.
Später schrieb sich Howard Jones im Royal Northern College of Music in Manchester ein, um klassisches Piano zu studieren. Seine Studiengebühren verdiente er sich mit Nachtschichten bei dem Radiosender Picadilly Radio auf ungewöhnliche Weise: Alle 20 Minuten spielte er zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens ein Musikstück seiner Wahl auf dem Synthesizer. Die Sessions sollten zwar ausschließlich instrumental sein, hin und wieder konnte Howard jedoch der Versuchung nicht widerstehen, zur Musik zu singen. Das Resultat waren zahlreiche Beschwerde(!)-Anrufe beim Sender. Erfolgreicher in beruflicher und privater Hinsicht war Howard bei seinem zweiten Nebenjob als Klavierlehrer: Hier lernte er Jan Smith kennen, die er später heiratet.
Nachdem er aus Unzufriedenheit mit den intoleranten Ansichten seiner Lehrer und Kommilitonen sein Studium am Musik-College hinschmiss, gründeten die überzeugten Vegetarier Jan und Howard einen kleinen fahrbaren Gemüsehandel in High Wycombe. Jan verkaufte Früchte, als ein anderer Wagen in ihren Stand raste. Jan verletzte sich nur leicht, doch Howard konnte sie überreden, Schmerzensgeld zu verlangen. Da ihr selbst nicht viel an dem Geld lag, kaufte sie ihrem Mann einen Synthesizer. Statt dem georderten einen Gerät wurden irrtümlicherweise zwei angeliefert. Howard gewöhnte sich schnell daran, beide miteinander zu kombinieren und bezahlte das zweite Gerät aus eigener Tasche.
In dem Musikgeschäft ist er daher noch heute als der 'ehrliche Howard' bekannt. Howard Jones erkannte schnell die Chance, die in der neuen Technologie steckte, und begann Anfang der 80er Jahre, in kleinen Bars und Kneipen aufzutreten. Er nutze dabei die technischen Möglichkeiten, um seine Musik unabhängig von einer Band zu produzieren und aufzuführen.
1983 spielte Howard ein 24-Spur-Demo ein und verschickte es an diverse Plattenfirmen. WEA biss an und nahm ihn für Europa unter Vertrag. Im Oktober 1983 erscheint "New Song", steigt sofort in die britischen Charts ein und klettert bis auf Platz drei. Howard wurde für ein talentiertes One-Hit-Wonder gehalten, aber im Januar 1984 sollte ihm ein noch größerer Wurf gelingen: "What Is Love" schafft es bis auf Platz zwei der britischen Charts. Kreuz und quer durch Europa lief der Song im Radio rauf und runter.
Die Sensation war perfekt, als Howard im März 1984 mit "Human's Lib" sein erstes Album veröffentlichte (Nr. eins in GB). Über 100.000 Exemplare wurden bereits in der ersten Woche verkauft. Es folgten internationale Hits wie "Hide and Seek", "Pearl In The Shell" und "Like To Get To Know You Well", die Howard fest in der europäischen Musik-Landschaft etablierten.
Im Februar 85 erscheint mit "Things Can Only Get Better" der erste Vorgeschmack auf sein neues Album "Dream Into Action". Nun beginnt der Erfolg sich auch in den USA zu festigen: Im Juni steigt "Things Can Only Get Better" in Amerika auf Platz fünf, und "Dream Into Action" auf zehn. "One To One" führt Howard weiter von seinen elektronischen Wurzeln weg. Das Album spielt er mit einer illustren Runde von Gastmusikern ein. Echte Single-Hits fehlen, aber das Video zu "You Know I Love You" wird für die Grammies vorgeschlagen. Im selben Jahr ist er Teil des legendären Live Aid-Konzerts im Londoner Wembley-Stadion - fast 2 Milliarden Menschen sollen den Auftritt an den TV-Geräten gesehen haben.
1989 kehrt er mit dem "Cross That Line" zurück. Es enthält mit "Everlasting Love" einen Hit in den USA. 1993 folgt "In The Running", das Howard als virtuosen Pianisten zeigt. Zum zehnjährigen Bühnenjubiläum kehrt Jones 1993 wieder zur One-Man-Show zurück und verkauft auf der Tournee das Album "Working In The Backroom". Es ist die erste Veröffentlichung seines eigenen Labels D-Tox x, bei dem mittlerweile auch andere Künstler (z.B. das Dance-Projekt dba) unter Vertrag stehen.
Im Herbst 2003 feiert Howard Jones sein 20jähriges Bühnenjubiläum mit einem ausverkauften, fast vierstündigen Konzert in Londons "Sheppard's Bush Empire". Er hat im Laufe seiner Karriere auch mit Größen wie Phil Collins oder Ringo Starr kollaboriert.
Zwei Jahre später erscheint "Revolution Of The Heart". Howard tourt in der Folge weiter so regelmäßig, wie er im neuen Jahrtausend auch Alben, Compilatons und Liveplatten veröffentlicht. Die VÖ-Palette ist dabei durchaus unübersichtlicht, veröffentlicht Jones doch auch reine Pianoplatten. "Engage" erscheint 2015 ebenfalls über sein eigenes Label D-TOX Records.
Howards Musik findet mittlerweile in populären Filmen und Serien Verwendung. Auch Rereleases früher Alben finden ihre Käufer, bevor 2019 sein neues Studioalbum "Transform" erscheint. Jones, den manche als Synthiepionier bezeichnen, hat drei Kinder und ist bekennender Buddhist und Vegetarier.
© Laut
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