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Holla die Bummsfee. Falls sich jemand fragt, was Samael die vergangenen sechs Jahre seit "Lux Mundi" so getrieben haben, reiben sie es jetzt mit dicke unter die Nase: am Bombast gefeilt. Der Vorgänger ist ein mickriges Mäuschen gegenüber den aufgeblasen Symphonic Industrial Tracks von "Hegemony".
Stilistisch hat sich dabei gar nicht sonderlich viel getan. Samael kochen sich weiter ihr eigenes schwarz legiertes Süppchen aus Zutaten, die auch Pain, Laibach, Dimmu Borgir und Dark Tranquillity gern verköstigen. Nur mischen sie diesmal eben noch eine kräftige Prise Geschmacksverstärker unter. Orchestrale Elemente sind omnipräsent und prägen den Sound entscheidend.
Dabei muss man der Band allerdings zugute halten, dass sie nie der Versuchung nachgeben, Orchesterpassagen plakativ zu isolieren. Hand in Hand mit ihnen gehen immer massive Riffwände. Die Nieten auf dem stählernen Bollwerk bildet Vorph, der mit seinem Gesang noch weiter gen Melodic Death Metal rückt als bisher.
Ein wenig schleicht sich zwar das Gefühl ein, Samael würden mit dem Epik-Geballer kaschieren wollen, dass ihnen nicht wirklich etwas Neues eingefallen ist. Andererseits scheinen sie sich eben in der gefundenen Nische sehr wohl zu fühlen. Das unterstreicht der selbstbewusste Akt, mit "Samael" zum dreißigjährigen Jubiläum eine Bandhymne aufs Album zu packen – und zwar mit einer stampfender Strophe, in der die Streicher besonders in den Vordergrund treten. Schade, dass ausgerechnet dieser Track gegenüber Brechern wie der brutalen Mid-Tempo-Walze "Murder Or Suicide" geradezu schwachbrüstig wirkt. Fliegt einem auf Festivals ein solcher Refrain übers Infield entgegen, dürfte das für beeindruckte Schockstarre sorgen.
Obwohl sich Samael auf "Hegemony" generell sehr wohl im Mid-Tempo fühlen, lassen sie sich auch im schnellen Sektor nicht lumpen. In "Black Supremacy" hört man am ehesten die schwarzmetallische Vergangenheit heraus. Man stellt sich die Frage, ob Satyricon wohl gerne heute so klängen... Dazu satteln die Musiker in "Black Supremacy" Elektronik auf, was sonst auf dem Album eher selten auftaucht.
Dass Samael hinter ihrer Fassade nicht zu Ende sind, beweisen sie mit Blick für Details. "Murder Or Suicide" statten sie mit abgründigem Klavier unter einem fiesen Bassgrummeln aus. Im heroischen "Land Of The Living" klimpert ein Trianglist herum. Und Humor haben die Herren dem Beatles-Cover "Helter Skelter" nach zu urteilen offenbar auch. Nötig wärs zwar nicht gewesen, aber während andere Metaller sich mit Pop-Covern gerne mal das Attribut "cringeworthy" verdienen, bringen Samael ihren Ausflug respektabel über die Bühne. Gerade das rhythmische "When I get to the bottom I go back to the top of the slide / And I stop and I turn and I go for a ride" funktioniert im akkuraten Industrial-Sound ziemlich gut. Die Death-Version gezogener Rock-Screams sollte Vorph allerdings lieber sein lassen.
Denn nach wie vor fügt man sich seiner herrschaftsgebietenden Stimmkraft nur zu gern. Samael ließen sich gut Zeit mit "Hegemony", heckten allerdings keine Überraschung wie zuletzt "Above" aus. Vielmehr pumpten sie ihre Trademarks mit Steroiden voll und läuten die Apokalypse ein. Wem der Streicherteppich nicht zu kitschig ist und kleinere Ausrutscher wie ein Rammstein-Spoken Word im ansonsten sehr gewaltigen "Against All Enemies" verzeihen kann, der wird hieran seine finstere Freude haben.
© Laut
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Copyright Control, MusicPublisher - Samael, MainArtist - XY, Composer - Vorph, Composer
(C) 2017 Napalm Records Handels GmbH (P) 2017 Napalm Records Handels GmbH
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John Lennon, Composer - Paul Mccartney, Composer - Samael, MainArtist - Sony-Atv Tunes Llc, MusicPublisher
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(C) 2017 Napalm Records Handels GmbH (P) 2017 Napalm Records Handels GmbH
Albumbeschreibung
Holla die Bummsfee. Falls sich jemand fragt, was Samael die vergangenen sechs Jahre seit "Lux Mundi" so getrieben haben, reiben sie es jetzt mit dicke unter die Nase: am Bombast gefeilt. Der Vorgänger ist ein mickriges Mäuschen gegenüber den aufgeblasen Symphonic Industrial Tracks von "Hegemony".
Stilistisch hat sich dabei gar nicht sonderlich viel getan. Samael kochen sich weiter ihr eigenes schwarz legiertes Süppchen aus Zutaten, die auch Pain, Laibach, Dimmu Borgir und Dark Tranquillity gern verköstigen. Nur mischen sie diesmal eben noch eine kräftige Prise Geschmacksverstärker unter. Orchestrale Elemente sind omnipräsent und prägen den Sound entscheidend.
Dabei muss man der Band allerdings zugute halten, dass sie nie der Versuchung nachgeben, Orchesterpassagen plakativ zu isolieren. Hand in Hand mit ihnen gehen immer massive Riffwände. Die Nieten auf dem stählernen Bollwerk bildet Vorph, der mit seinem Gesang noch weiter gen Melodic Death Metal rückt als bisher.
Ein wenig schleicht sich zwar das Gefühl ein, Samael würden mit dem Epik-Geballer kaschieren wollen, dass ihnen nicht wirklich etwas Neues eingefallen ist. Andererseits scheinen sie sich eben in der gefundenen Nische sehr wohl zu fühlen. Das unterstreicht der selbstbewusste Akt, mit "Samael" zum dreißigjährigen Jubiläum eine Bandhymne aufs Album zu packen – und zwar mit einer stampfender Strophe, in der die Streicher besonders in den Vordergrund treten. Schade, dass ausgerechnet dieser Track gegenüber Brechern wie der brutalen Mid-Tempo-Walze "Murder Or Suicide" geradezu schwachbrüstig wirkt. Fliegt einem auf Festivals ein solcher Refrain übers Infield entgegen, dürfte das für beeindruckte Schockstarre sorgen.
Obwohl sich Samael auf "Hegemony" generell sehr wohl im Mid-Tempo fühlen, lassen sie sich auch im schnellen Sektor nicht lumpen. In "Black Supremacy" hört man am ehesten die schwarzmetallische Vergangenheit heraus. Man stellt sich die Frage, ob Satyricon wohl gerne heute so klängen... Dazu satteln die Musiker in "Black Supremacy" Elektronik auf, was sonst auf dem Album eher selten auftaucht.
Dass Samael hinter ihrer Fassade nicht zu Ende sind, beweisen sie mit Blick für Details. "Murder Or Suicide" statten sie mit abgründigem Klavier unter einem fiesen Bassgrummeln aus. Im heroischen "Land Of The Living" klimpert ein Trianglist herum. Und Humor haben die Herren dem Beatles-Cover "Helter Skelter" nach zu urteilen offenbar auch. Nötig wärs zwar nicht gewesen, aber während andere Metaller sich mit Pop-Covern gerne mal das Attribut "cringeworthy" verdienen, bringen Samael ihren Ausflug respektabel über die Bühne. Gerade das rhythmische "When I get to the bottom I go back to the top of the slide / And I stop and I turn and I go for a ride" funktioniert im akkuraten Industrial-Sound ziemlich gut. Die Death-Version gezogener Rock-Screams sollte Vorph allerdings lieber sein lassen.
Denn nach wie vor fügt man sich seiner herrschaftsgebietenden Stimmkraft nur zu gern. Samael ließen sich gut Zeit mit "Hegemony", heckten allerdings keine Überraschung wie zuletzt "Above" aus. Vielmehr pumpten sie ihre Trademarks mit Steroiden voll und läuten die Apokalypse ein. Wem der Streicherteppich nicht zu kitschig ist und kleinere Ausrutscher wie ein Rammstein-Spoken Word im ansonsten sehr gewaltigen "Against All Enemies" verzeihen kann, der wird hieran seine finstere Freude haben.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 13 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:51:29
- Künstler: Samael
- Komponist: Various Composers
- Label: Napalm Records Handels GmbH
- Genre: Metal
(C) 2017 Napalm Records Handels GmbH (P) 2017 Napalm Records Handels GmbH
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