Mit "...'Til We Meet Again" veröffentlicht die amerikanische Sängerin ihr allererstes Live-Album, das mit Klasse zwischen Jazz, Blues und Pop pendelt...

In ihren zwanzig Jahren Karriere kann Norah Jones auch in noch so vielen Konzerten aufgetreten sein, ein Live-Album hat sie bisher nie veröffentlicht. Für dieses ...‘Til We Meet Again, das die Amerikanerin fast zwei Jahrzehnte nach ihrem hitähnlichen ersten Opus Come Away With Me herausbringt, entschied sie sich für eine Trio- und Quartett-Besetzung, was wohl am besten zu ihrer Stimme wie auch zu ihrem Klavier passt.

Auf dem Programm stehen Titel, die sie zwischen Mai 2017 und Dezember 2019 in den USA, in Frankreich, Italien, Brasilien und Argentinien mit dem Organisten Pete Remm, den Bassisten Christopher Thomas und Jesse Murphy, den Schlagzeugern und Perkussionisten Brian Blade und Marcelo Costa, dem Gitarristen Jesse Harris und dem Flötisten Jorge Continentino eingespielt hat.

© Jason Shea

Was das Repertoire betrifft, so zeigt sie bei dieser Gelegenheit, dass sie eine der besten Interpretinnen ist und von allem eine ganz persönliche Version vorlegen kann, egal was sie singt. Norah Jones wechselt ganz leichtfüßig von Hank Williams’ legendärem Countrysong Cold Cold Night zum Black Hole Sun der Grunge-Band Soundgarden (eine posthume Hommage an ihren Sänger Chris Cornell, die ein paar Tage nach seinem Tod eingespielt wurde), ohne dabei ihre eigenen Songs zu vergessen… Scheinbar ungerührt und wirklich melancholisch stöbert Norah Jones in ihren Alben Come Away With Me (Don’t Know Why, I’ve Got To See You Again, Cold, Cold Heart), Feels Like Home (Sunrise, Those Sweet Words), Little Broken Hearts (After The Fall), Day Breaks (Flipside, Tragedy) sowie in ihren jüngsten Single-Reihen (It Was You, Begin Again, Just A Little Bit).

Alles ist kohärent und fließt ineinander über. Ihr Klavierspiel ist deutlich reifer geworden. Im gegenseitigen musikalischen Verständnis sind Nora und der äußerst feinfühlig spielende Blade (welch ein Schlagzeuger!) echte Meister. Man muss sich diesem Jazz in von Rauch vernebelten Bars einfach hingeben (auch wenn dort inzwischen nicht mehr geraucht wird), genauso wie diesem samtweichen Blues, der tiefgründiger und komplexer ist als es ein einfaches Hinhören im Vorbeigehen vermuten lässt. Und dann ist da diese zauberhafte Stimme, dieses unverkennbare Timbre, das sehr gefühlvoll sein kann, ohne rührselig zu werden, wie zum Beispiel mit dieser Hommage für Cornell, mit der dieses schöne Live ausklingt.

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