Mit seinem H3, der mit einem Kopfhörer-Verstärker ausgestattet ist, ermöglicht uns die Marke Shanling die Wiedergabe von Musikdateien in 24-Bit/ 384 kHz und in DSD64 und DSD128 über USB-Anschluss am Computer, aber auch das Abspielen von gespeicherten Audiodateien auf dem Smartphone, egal ob über eben diesen gleichen USB-Anschluss, der auch OTG ist, ein analoges Kabel oder über Bluetooth aptX Verbindung!

Der chinesische Fabrikant Shanling ist kein Neuling in der Welt des Hi-Fis und hatte sich bereits einen Namen gemacht, bevor dematerialisierte Musik boomte und mit sich eine ganze Palette an Herstellern auf diesem bis dahin quasi nicht existierenden Bereich brachte, welche regelmäßig Gegenstand unserer Hi-Re Guides sind.

Zu den zahlreichen Produkten Shanlings gehören DACs, CD-Player, Media-Streamer und eines, was all diese Produkte gemein haben, ist ihre schmeichelhafte, sehr aufwändige Aufarbeitung mit verführerischen Extras.

Auch wenn dies nicht ganz zu den Qobuz-Interessen zählt, wurde unsere Aufmerksamkeit bereits auf einen sehr schönen Multikanal Prozessor Vorverstärker gelenkt, das Model AV1.2, das sehr gut mit den exzellenten, von Qobuz angebotenen Hi-Res 5.1 Dateien funktioniert.

Hier wollen wir Ihnen allerdings ein anderes Gerät vorstellen: den tragbaren DAC H3. Dieser Apparat ist in der Lage, digitale Audiodateien bis zu 24-Bit/ 384 kHz und DSD bei 64 und 128 MHz zu dekodieren und verfügt über eine Bluetooth aptX Verbindung, über die er von einem kompatiblen Smartphone aus Audiodateien, die von der Qualität her der der CD sehr ähneln, empfangen kann.

Er verfügt außerdem über einen Kopfhörerverstärker, der, dank seines Jack-Einganges, ebenfalls die Signale von einer externen, analogen Quelle stammend verstärken kann.

Aussehen

Hier zeigt der DAC mit Kopfhörerverstärker sich respektabel, robust und angenehm mit seiner Aluminiumlegierung in seidenmatter Verarbeitung.

An der Voderseite befindet sich der Standard Jack 3,5 mm Kopfhörer-Anschluss, der Volumen-Schalter mit Ausschaltfunktion sowie ein Hebel mit drei Positionen, um die Verstärkungsfunktion auszusuchen: entweder eine externe, analoge Quelle, die an den Jackanschluss an der Hinterseite angeschlossen wird, über USB Verbindung oder über den integrierten Bluetooth Rezeptoren (BT), dessen Antenne an der schwarz-transparenten Welle angebracht ist, die man auf diesem Foto von der Hinterseite sehen kann.

Der USB-Anschluss, der sich auf einer der Seiten befindet, ist ein Standard Mikro-USB Anschluss, der mit OTG Smartphones kompatibel ist und ebenfalls zum Aufladen des Akkus des H3s dient. Links hiervon befindet sich ein kleiner Schalter, über den man regeln kann, ob man weniger (L) oder mehr (H) Verstärkung auf dem Kopfhörer-Verstärker haben möchte.

Oben auf dem Gehäuse geben drei LED-Lampen den Zustand des Akkus an, des aptX-Pairings oder die Wiedergabe einer DSD-Datei, oder auch durch Blinken, dass ein Problem beim Einschalten (Power) besteht.

Der Akku, mit einer Kapazität von 2100 mAh unter einer Spannung von 3,8 V stammt direkt aus der Smartphone Welt der Firma Samsung und verspricht acht bis zehn Stunden Autonomie.

Wir finden keine einzige Schraube im Gehäuse des Shanling H3, die uns nicht gefallen könnte. Die zwei Teile der Hülle werden von hinten durch Hacken gefestigt und von vorne von einer Unterlegscheibe, die sich in einer Absenkung befindet und von der Schraubmutter des Potentiometers gehalten wird.

Das USB Interface befindet sich auf der oberen Fläche des ausgedruckten Schaltkreises und wendet sich an den Prozessor USB XMOS 8U6C, der mit PCM Signalen, quantifiziert bei 32-Bit/ 384 kHz und DSD Signalen kompatibel ist.

Genau darunter finden wir die Versorgung, auf der sich zwei Regulatoren befinden, ein Micrel KB50 (+5V) und KB33 (+3,3V), die in das Mikrogehäuse SOT23-5 (U504, U505) integriert sind sowie den Herunterregulatoren Texas Instruments TPS72301 (U506). Die Generierung der Negativspannung wird von einem MAX1846 Chip des Fabrikanten Maxim übernommen (auf der anderen Fläche des Schaltkreises mit U503 markiert, unteres Foto), die Spannung wird dann anschließend vom TPS72301 reguliert.

Wir erhalten nun symmetrische Spannungen, die die operationellen sowie die Kopfhörer-Verstärker versorgen und so die Benutzung des Koppelkondensators vermeiden kann. Zwei elektrochemische Kondensatoren von 100 ?F/25V dienen als Reserven für den Verstärker und sind so nah wie möglich von diesem auf dem vorderen Teil des Schaltung platziert.

Die andere Seite der Schaltung ist mit zahlreichen Bestandteilen ausgestattet und empfängt ebenfalls das Bluetooth aptX Modul, das von CSR (Cambridge Silicon Radio, der Erfinder der aptX Kodierung) stammt. Er ist mit der integrierten Schaltung CSR8670 ausgestattet.

Hier befindet sich ebenfalls der Chip ES9018K2M zur Analog-Digital-Umwandlung von der Marke ESS, mit 32-Bit/384 kHz und DSD kompatibel. Er macht Nutzen von der Sampleraten-Umwandlungstechnik des Fabrikanten, die sich Hyperstream nennt.

Zwei operationelle High-Performance-Verstärker OPA2134 der Marke Burr Brown sorgen hiernach für die Spannungsumwandlung der Differentialsignale, die vom Chip ES9018M2K stammen. Ein dritter OPA2134 dient als Herzstück des Aktivfilters, der die empfangenen Spannungssignale reinigt.

Daneben finden wir eine integrierte Schaltung, der für das Umschalten der Eingänge und die Regulierung der Lautstärke NJW1194 von JRC (New Japan Radio Company) verantwortlich ist. Er dient wahrscheinlich aber nur für die Auswahl der Eingänge, für die Funktion der Lautstärkenregulierung ist klassischerweise ein Potentiometer verantwortlich.

Als Kopfhörer-Verstärker wurde das integrierte Model TPA6120A2 der Marke Texas Instruments benutzt, das über ausgezeichnete Charakteristiken verfügt und Kopfhörer bis zu 16 ? Impedanz versorgen kann.

Links vom TPA6120A2 befindet sich ein Mikrokontroller, der die Elektronik handhabt, das Model Microchip 16LF1828.

{{Hörerlebnis }} Eine sehr schöne, klangliche Wiedergabe des Te Deum von Charpentier, hier vom Le Poème Harmonique und dem Capella Cracoviensis unter der Leitung von Vincent Dumestre gespielt (eine tolle Version in Hi-Res 24-Bit/ 88,2 kHz). Sie zeichnet sich durch Klarheit, Leichtheit und Brillanz aus, was dieses anpreisende, etwas pompöse Werk sehr schön würdigt. Um es richtig auszukosten, muss man das Volumen wirklich voll aufdrehen. Ach, wie schön klingen die dissonanten Akkorde der Bläser des Te Deums durch den Shanling H3!

Auszüge aus Vespri per l'Assunzione di Maria Vergine von Vivaldi, Rinaldo Alessandrini dirigiert hier das Concerto Italiano, klingen genauso gut. Eine weitreichende und genaue Wiedergabe, mit schönen Stimmen und vielleicht ein klein wenig zu schrillen Höhen, die aber trotzdem überhaupt nicht unangenehm klingen. Die Saiteninstrumente klingen genauso klar und präzise.

Widmen wir uns nun einem anderen musikalischen Stil: Chaleur Humainvon Christine And The Queens wird in seiner ganzen Leichtigkeit und seiner trotzdem sehr intensiven Klangmessage wiedergegeben, welche durch die beeindruckenden Tiefen, die hier den Ton angeben, noch verstärkt wird. Sehr empfehlenswert!

Mit der Wiedergabe über die Bluetooth aptX Verbindung von My Sweet Lord vom George Harrison Album Let It Roll können wir auch eine sehr gute Klangwiedergabe dieser Kodierung sowie des Shanling H3s bestätigen. Der Titel wird in seiner ganzen Feinheit, Genauigkeit und Wärme wiedergegeben und die Gitarrenakkorde klingen in voller Brillanz.

{{Um Abzuschliessen, können wir festhalten, dass der DAC H3 von Shanling ein sehr interessantes Gerät ist, das über anspruchsvolle Dekodierungseigenschaften verfügt: Dateien können über die Bluetooth aptX Verbindung quasi in CD-Qualität gehört werden, ohne dass irgendetwas angeschlossen werden muss und das sogar über einen einfachen Kopfhörer-Verstärker. Und das ganze in einer tollen Klangqualität! }}

Charakteristiken

Site Shanling

Kontakt (Contact Audiophonics, importateur)

Lesekapazitäten

Wir bedanken uns bei Audiophonics für den Verleih des Shanling H3s.

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