Die lettische Mezzosopranistin widmet sich den Liederzyklen von Schumann und Brahms und veröffentlicht damit ein ganz besonders intimes Soloalbum...

Elīna Garanča muss sich nicht mehr beweisen. Die lettische Mezzosopranistin ist bereits auf allen renommierten Bühnen der Welt aufgetreten, insbesondere in der Rolle der Carmen an der MET, wo die New York Times sie zur "besten Carmen der letzten 25 Jahre" kürte. Mit ihrer großen Stimme von unendlicher Kraft hat sie sich ein Repertoire aufgebaut, das von Mozart über Wagner bis hin zu den Komponisten des Verismo reicht. Nach zahlreichen Aufnahmen der besten Stücke ihres Repertoires veröffentlichte sie mitten in der Pandemiekrise ihr erstes Solo-Rezital-Album. Woher kommt dieser Wunsch, ein Liederalbum aufzunehmen?

© Christoph Köstlin

Die Mezzo-Sopranistin wählte zwei Komponisten - Schumann und Brahms - deren Werke sie seit vielen Jahren begleiten. Das Herzstück dieses Albums ist Robert Schumanns Op. 42, Frauenliebe und Leben, eine musikalische Inszenierung von Robert Schumanns Hingabe an die Liebe. Zusätzlich zu Schumanns Zyklus widmet sie sich auf dieser CD einer Auswahl von Liedern von Brahms, die die verschiedensten Emotionen und Stimmungen zum Ausdruck bringen. Ob in Liebestreu Op. 3 Nr. 1, Geheimnis Op. 71 Nr. 3, Heimweh II Op. 63 Nr. 8 oder Von ewiger Liebe Op. 43 Nr. 1... Für Garanča ist nichts so intim wie die Form des Liedes. "Wir sind mit unseren persönlichen Emotionen allein und müssen uns ihnen auch alleine stellen, ohne Kontakt zu anderen... Die Vorstellungskraft ist unendlich, was den Sängern vielfältige Möglichkeiten bietet, etwas sehr Intimes zu schaffen.” Diese Intimität, die Garanča mit ihrer nahezu perfekten deutschen Diktion schafft, verdankt sie dem Klavier von Malcolm Martineau. Seine einfühlsame Begleitung lässt uns verstehen, dass viele Sängerinnen sich dafür entscheiden, ihn an ihrer Seite zu haben (wie Christiane Karg, mit der er im Oktober 2020 ein Album mit Mahler- Liedern veröffentlichte).

© Christoph Köstlin

Wenn in dieser Interpretation ein kritischer Punkt zu finden ist, dann ist es lediglich die Diktion, die gelegentlich zu sehr dem Belcanto zugewandt ist und einen Nachteil für die Leichtigkeit bietet, die man sich etwa in Brahms Mädchenlied erwarten könnte. Ein Album, das es uns warm ums Herz werden lässt und keinesfalls dazu gedacht ist, Leichtigkeit zu versprühen, auch wenn wir uns dieses Gefühl vielleicht am meisten herbeisehnen...

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