Klaus Heymann ist die unkonventionellste Persönlichkeit, wenn es um Klassik-CDs geht. Er hatte sich vor vielen Jahren in Hong Kong niedergelassen, wo er dann dem Label Naxos den Weg zu internationalem Erfolg gebahnt hat. 2017 feiert er den dreißigsten Jahrestag seines Unternehmens. Er ist uns Frage und Antwort gestanden!

Herr Heymann, wenn Sie auf die Geschichte von Naxos zurückblicken, was war das Beste, das Ihrem Label passiert ist, welcher war der erfreulichste Moment in all diesen Jahren?  

Eine Sache kommt mir da vor allem ins Gedächtnis. Unmittelbar nach der Gründung des Unternehmens wollten viele Schallplattenhändler diese „billigen Naxos-Platten“ nicht mit den „herrlich teuren Produkten“ vermischen. Deshalb haben sie alle Naxos-Produkte zusammen auf speziellen Ständern präsentiert, die meistens irgendwo hinten in einer Ecke des Ladens standen. Aber diese in den Läden abgesonderten Verkaufstische, große Stellwände voller weißer Naxos-Platten, haben im Grunde sehr viel dazu beitragen, dass das Label bekannt wurde und die Kunden treu blieben. Sie haben zum Markennamen beigetragen – ein Nachteil ist manchmal ein großer Vorteil! Der schönste Augenblick in der Geschichte von Naxos ist für mich, als wir in den USA zum ersten Mal bei den Grammy Awards gewonnen hatten! Eigentlich haben wir drei Auszeichnungen für die Songs of Innocence and Songs of Experience des amerikanischen Komponisten William Bolcom (*1938, Seattle) erhalten.

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