Nach einem ersten Debütalbum und Qobuzissime legt das Klavierduo mit seinem Nachfolger bei Mirare nach und nimmt sich die großen Komponisten des 20. Jahrhunderts vor.

Nichts scheint David Salmon und Manuel Vieillard aufhalten zu können. Die beiden Pianisten des Geister Duos haben es geschafft, die Furche des vierhändigen Klavierspiels zu ziehen, das oft zum Stiefkind der Klavierliteratur degradiert wird. Die beiden Musiker lernten sich Anfang der 2010er Jahre auf den Bänken des Paris Conservatoire (CRR) kennen, wo sie von den größten Meister:innen des Genres, allen voran Christian Ivaldi und Claire Désert, ausgebildet wurden.

Manuel Vieillard & David Salmon © Daniel Delang

Ihr Schicksal wendete sich 2021, als sie den renommierten ARD-Musikwettbewerb in München gewannen. Von da an ging alles Schlag auf Schlag: eine Einladung im selben Jahr beim Festival La Folle Journée in Nantes, ein Vertrag beim Label Mirare und ein im Frühjahr 2022 erschienenes erstes Album, Schumann - Brahms - Dvořák, welches in den Medien einhellige Zustimmung gefunden hat, angefangen mit Qobuz, das ihm einen Qobuzissime-Award verliehen hat!

Kaum ein Jahr später traten Salmon und Vieillard mit einem neuen, gewagten Projekt erneut in Erscheinung, Debussy, Stravinsky : Piano à quatre mains. Sie verlassen den letzten Schimmer der Romantik des 19. Jahrhunderts und treten direkt in das progressive 20. Jahrhundert ein. Auf dem Programm stehen Debussys Six Epigraphes antiques (Sechs antike Epigraphen) und Strawinskys Ballett Petruschka in einer faszinierenden Transkription, die vom Komponisten selbst angefertigt wurde. Dazwischen gibt es eine vierhändige Bearbeitung von Debussys Prélude à l’après-midi d’un faune von Maurice Ravel.

Die Jugend und die Lebendigkeit von Salmon und Vieillard sind mehr als ansteckend in diesem Album mit seiner klaren Energie, in der ab und zu eine gewisse Melancholie aufblitzt. Unabhängig von den Emotionen, die die Partitur mit sich bringt, halten die beiden seit ihrem letzten Album ein einzigartiges Maß an Verbindung aufrecht, das den größten Kammermusikern würdig ist.

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