Der Afrobeat, diese Fusion aus westafrikanischen Rhythmen, Soul, Funk und Jazz, wurde vom magisch wirkenden Fela begründet. Er schied vor 20 Jahren aus dem Leben, aber beeinflusst noch heutzutage ganze Horden von Musikern. Ein Inferno voller Blechblasinstrumente und Rhythmuskonzentrat: damit erfand Fela Anikulapo Kuti die überschwänglichste Trance der 1970er und 1980er Jahre.

Zwanzig Jahre nach seinem Tod, am 2. August 1997, im Alter von 58 Jahren, gilt Fela Kuti nach wie vor als einer der einflussreichsten Musiker des afrikanischen Kontinents. Der charismatische Sänger und Musiker aus Nigeria hatte eine ziemlich komplexe Persönlichkeit und war nicht einfach nur ein "westafrikanischer James Brown". Und seine Musikwelt entsprach letzten Endes dem Bild seiner eigenen Widersprüche, die sowohl politischer, moralischer als auch künstlerischer Natur waren…

Engagement ist dem jungen Fela Kuti angeboren, als er 1938 das Licht der Welt erblickt. Sein Vater setzte sich als Pastor sehr für die Lebensbedingungen der Armen ein und seine Mutter gehörte zu den ersten Frauenrechtlerinnen in Nigeria. Die Eltern, die es sehr ernst meinen und aus ihrem Sohn einen hervorragenden Arzt machen wollen, schicken ihn zum Studium nach London. Vor Ort schreibt sich Fela jedoch an der Hochschule für…Musik ein! Drei Jahre später gründet er seine erste Band, Koola Lobitos. Zu diesem Zeitpunkt wird er stark von James Brown beeinflusst und er kehrt in sein Land zurück. Dort macht er den einheimischen Bandleadern den Vorwurf, dass sie in seinen Augen einfach nur Musiker aus dem Westen imitieren. Fela will die Klänge und Rhythmen seiner Vorfahren in seine überschäumende musikalische Vision integrieren.

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