Mit der zweiten Generation des Meisterstücks will Sonoro einen All-In-One anbieten, der alle Features dieser Gerätegattung meistern soll.

Nachdem Sonoro sich in letzter Zeit immer mehr zum HiFi-Allrounder entwickelt hat und alles von Lautsprecher bis Plattenspieler anbietet, startete die Firma einst mit All-In-Ones. Ein solcher ist auch das “Meisterstück”, der mit Vollausstattung als Flaggschiff der Marke im Bereicht Komplettanlagen dasteht und nun eine zweite Generation als Update bekam. Wie auch der ebenfalls neue Maestro Quantum hat das neue Meisterstück ein leicht erfrischtes Design, was durch eine hochwertige Verarbeitung – Holzgehäuse mit sauber eingearbeiteter Aluminiumfront – abgerundet wird.

03_sonoro_Meisterstueck_det.jpg – Frontansicht mit CD So sieht Funktionsvielfalt aus: Der Sonoro spielt CDs ab, empfängt gestreamte Musik per Bluetooth oder Netzwerk und dank mitgelieferter Antenne (hinten links) auch Radiosignale.
Frontansicht mit CD - So sieht Funktionsvielfalt aus: Der Sonoro spielt CDs ab, empfängt gestreamte Musik per Bluetooth oder Netzwerk und dank mitgelieferter Antenne (hinten links) auch Radiosignale.

Mit über 1.000 Euro hat das Meisterstück einen für diese Kategorie etwas höheren Preis, aber als Komplettanlage übernimmt der Sonoro immerhin auch alle Funktionen eines Stereo-Systems. Im Vergleich etwa zu Smartspeakern inkludiert das auch Radio und einen frontalen CD-Schlitz, womit der Sonoro fast alles an Quellen zur Verfügung hat, was man sich vorstellen kann. Mit einem Gewicht von 10 Kg und einer Breite von fast 60 Zentimetern wirkt er auch keineswegs billig, wobei in einem kompakten All-In-One keine massiven Endstufen oder große Lautsprechertreiber Platz finden können.

Aber für fünf Lautsprecher mit je eigenem Class-D-Verstärker war durchaus Platz, auch für einen Subwoofer mit 5,25 Zoll Durchmesser und Bassreflexöffnung, was für kräftige Bässe sorgen sollen. Um den Klang dann noch weiter zu optimieren, gibt es neben einem Equalizer eine eigene Raumkorrektur, die aber nur auf Apple-Geräten verfügbar ist. Indem sie den Frequenzgang anpasst, kann sie etwa dem Sound den letzten Feinschliff verleihen oder Raumprobleme korrigieren; In unserem Test hat das Programm den Bassbereich angehoben, was dem Klang Kraft und Volumen verlieh, aber nicht bei jedem Song passend war.

05_Sonoro_Raumkorrektur_Raum.jpg – Raumkorrektur in Aktion Der Raumkorrektur-Prozess geht einfach. Die Antenne lenkt etwas vom schicken Design ab.
Raumkorrektur in Aktion - Der Raumkorrektur-Prozess geht einfach. Die Antenne lenkt etwas vom schicken Design ab.

Weitere digitale Anpassungen

Noch mehr Einfluss auf den Bass kann das Feature “Dynamic Bass” bringen. Der Effekt des optionalen Modus kann den Klang abrunden, war in unseren Tests aber eher gering. Zusätzlich gibt es den “3D Sound”, der die Räumlichkeit und Klangbühne vergrößern soll – klanglich das größte Problem einer Komplettanlage generell und somit auch beim Meisterstück, da der der ganze Schall aus einem Gehäuse kommt. Auch hier hängt die Wirkung vom gespielten Song ab; beim Lied “Highway 27″ von Woodkid etwa erweiterte der Modus die Bühne angenehm und verstärkte das Echo der Trommeln gut, ohne die Klangfarbe der Stimme zu beeinträchtigen.

04_Sonoro_Raumkorrektur.jpg – Raumkorrektur App Das Ergebnis der Raumkorrektur-App in unserem Hörraum: Anhebung des gesamten Bassbereichs.
Raumkorrektur App - Das Ergebnis der Raumkorrektur-App in unserem Hörraum: Anhebung des gesamten Bassbereichs.

Für Musikhören ist das Streamen von Musik wahrscheinlich die einfachste Variante und hier etwa über Bluetooth, Airplay und Chromecast möglich, während UPnP und DLNA den Zugriff auf Server erlauben. Spotify und Tidal laufen über ihre Connect-Protokolle und die gute Sonoro-App bietet Zugang zu Napster, Qobuz, Amazon und Deezer; auch Podcasts und Internetradio können so abgespielt werden. Wobei das Meisterstück für Radio auch DAB+ und UKW bietet, natürlich inklusive mitgelieferter Antenne.

06_sonoro_Meisterstueck_disp.jpg – Displayansichten Alles am Meisterstück lässt sich auf dem Bildschirm einstellen. Bei Musik liefert er zudem die obligaten Infos.
Displayansichten - Alles am Meisterstück lässt sich auf dem Bildschirm einstellen. Bei Musik liefert er zudem die obligaten Infos.

Physische Eingänge und haptische Steuerung

Für externe (Musik)Quellen hat das Meisterstück aber auch eine Vielzahl von Anschlussmöglichkeiten, etwa digitale (optisch, koaxial) und analoge (Cinch, 3,5-mm-Klinke) Eingänge. Daneben findet sich ein analoger Ausgang, HDMI eARC für TVs und ein USB-Anschluss für externe Datenträger – auch Kopfhörer werden per Buchse oder Bluetooth angesteuert.

02_sonoro_MEISTERSTUECK2_hinten.jpg – Rückansicht Die Rückseite des Meisterstücks ist übersichtlich und bietet einige Anschlüsse für externe Quellen. Dank Line-out kann er selbst auch als Quelle arbeiten.
Rückansicht - Die Rückseite des Meisterstücks ist übersichtlich und bietet einige Anschlüsse für externe Quellen. Dank Line-out kann er selbst auch als Quelle arbeiten.

Ist die Musik zugegeben, läuft die Steuerung des Sonoro hauptsächlich über den eingebauten, hochauflösenden Bildschirm. Dieser wird flankiert von Tasten für Eingänge und andere Menüs. Letztere sind gut strukturiert und übersichtlich, sodass Optionen und Klanganpassungen leicht zu finden sind, wobei die Eingangswahl teilweise einen Knopfdruck mehr braucht als erwartet.

Als Alternative für eine komfortable Steuerung gibt es natürlich die Sonoro-App, welche das Bildschirmmenü nahezu identisch wiedergibt, und als Oberfläche auch auf einem Computer aufgerufen werden kann. Zwangsweise erforderlich ist die App aber nur für Streaming; Internetverbindung, Sendersuchlauf und die komplette restliche Steuerung kann auch über die Gerätetasten oder die Fernbedienung erfolgen.

Mit all diesen Möglichkeiten sollte es also kein Problem sein, Musik auf das Meisterstück zu bekommen – aber klingt es dann auch gut? Abgesehen von der konstruktionsbedingt eher schmalen Klangbühne auf jeden Fall. In Black Sabbaths Ballade “Changes” klingt Ozzy Osbournes Stimme natürlich und neutral, der ganze Song zudem sauber, aber auch direkt. Der Bass ist in allen unseren Tests stets gut definiert und kontrolliert, und die Bühne ist stets tief und gut gestaffelt. Insgesamt ist das Meisterstück somit eine gut durchdachte Komplettanlage mit erstklassiger Ausstattung und passend hochwertigem Klang.

Lesen Sie auf stereo.de das vollständige Testprofil des Sonoro Meisterstück Gen 2.

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