Bereits zu Highschool-Zeiten von Wynton Marsalis entdeckt zu werden, ist nicht das Schlechteste für einen Trompeter. Roy Hargrove nutzte diese Chance mit Verve für eine große, aber allzu kurze Karriere. Denn am 2. November 2018 ist er im Alter von nur 49 Jahren gestorben.

Eigentlich wollte er ursprünglich Klarinette spielen, sagte Roy Hargrove einmal, „aber wir hatten überhaupt kein Geld. Mein Vater besaß ein Cornet, das er mal in einem Trödelladen gekauft hatte, also habe ich einfach das gespielt. Ich habe es lieben gelernt.“ Da war der am 16. Oktober 1969 im texanischen Waco geborene Roy Anthony Hargrove, der allerdings in Dallas aufwuchs, gerade mal neun Jahre alt. Und erwies sich rasch als solches Wunderkind, dass man ihn auf die renommierte „Booker T. Washington High School for the Performing and Visual Arts“ schickte, die unter anderen auch Erykah Badu and Norah Jones besuchten. Gefördert von Lehrern, die sein unglaubliches Talent früh erkannten und ihn mit den Plattenaufnahmen von Clifford Brown, Fats Navarro, Miles Davis und anderen Jazztrompetern vertraut machten, erwarb sich der von Natur aus eher ruhige und zurückhaltende Teenager als Bläser seiner Highschool-Band ob seiner stupenden Virtuosität rasch einen Ruf wie Donnerhall.

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