2017 ist das Jahr, in dem der Held aus Ridley Scotts Film "Blade Runner", Rick Deckard, sein Comeback feiert. Der Film aus dem Jahr 1982 kommt in restaurierter und endgültiger Fassung am 14. Oktober neu heraus, kurz nach der neuen Folge des aus dem Quebec stammenden Regisseurs Denis Villeneuve mit Ryan Gosling. Fünfzehn Jahre nach dem ersten Opus löst der glorreiche Hans Zimmer Vangelis ab, nachdem er aus dem Stegreif für den isländischen Komponisten Jóhann Jóhannsson eingesprungen war. Eine für Hollywood recht typische Geschichte…

Der Name Rick Deckard lässt alle Science-Fiction-Filmliebhaber aufhorchen, da er der Held eines der berühmtesten Filme der achtziger Jahre ist: "Blade Runner". Harrison Ford ist dieser ehemalige Polizist, der seinen Dienst wieder aufnimmt, um Replicants zu verfolgen, diese Androiden, die menschlichen Wesen zum Verwechseln ähnlich sind. Der Film ist die freie Adaptation von Philip K. Dicks Roman aus dem Jahre 1968 – Träumen Androiden von elektrischen Schafen? – dessen Ruhm auf diesem Gebiet allseits bekannt ist. Im Folgefilm (der gleichfalls von Ridley Scott produziert wurde, Regisseur ist aber Denis Villeneuve) spielt Ryan Gosling, der mutierende Held in Nicolas Winding Refns‘ Drive und dann der sentimentale Jazzman in Damien Chazelles La La Land, die Hauptrolle. Harrison Ford/Rick Deckard gehört gleichfalls zur Besetzung. Die Handlung findet 30 Jahre nach den Ereignissen im ersten Opus statt, das im Jahre 2017 spielte.

Für die Musik wendet sich der Regisseur zuerst an den isländischen Komponisten Jóhann Jóhannsson, mit dem er schon dreimal zusammengearbeitet hat: 2013 für die Prisoners, 2015 für den Thriller Sicario und 2016 für Arrival. Der 48-jährige Komponist hat sich also mit der Filmmusik einen Namen gemacht, da er auch den Soundtrack für das Stephen Hawkings Biopic Die Entdeckung der Unendlichkeit (James Marsh, 2014) geschrieben hat. Aber er beschränkt sich durchaus nicht nur auf Filmmusik. Insbesondere hat er bei der Entwicklung eines erstaunlichen Projekts mitgewirkt, aus dem zahlreiche Klanginstallationen und melancholische Stücke der Popmusik hervorgegangen sind: Kitchen Motors – eine Art Kollektiv/Plattenlabel mit Sitz in Reykjavík. Er ist auch Gründer der Gruppe Apparat Organ Quartet, und Produzent von Musikstücken für Künstler wie Marc Almond (für das Album Stranger Things) und Barry Adamson (Ex-Magazine, Visage, Birthday Party und Bad Seeds). Zu seinen Soloalben gehören Englabörn (2002) – ein Album, wo Elektro und akustische Elemente wie etwa ein Streichquartett miteinander in Berührung kommen – sowie Orphée (2016), das bei der Deutschen Grammophon erschien.

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