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Ssio

"Es ist nicht mein Ziel, ein Vorbild zu sein. Ich bin lieber Entertainer", erklärt Ssio im Interview mit 16bars. "Jeder ist für sich selbst verantwortlich." Diese Maxime lässt ihm bei seiner Themenwahl freie Hand: "Ich mach' in erster Linie Mucke für meinen Umkreis", gibt der Rapper zu Protokoll. Seine Fans brauchen dennoch einen langen Atem. Ssio kommt als Sohn afghanischer Eltern in Bonn zur Welt. Den Spitznamen hängt man ihm schon zu Hause an: "Ich war der Dunkelste in meiner Familie." Aus dem afghanischen Wort für Schwarz entsteht sein Künstlername: Ssio. Als Kind zweier Kulturen fühlt er sich in beiden zu Hause. "Meine Erziehung war afghanisch. Aber ... naja. Ich trinke gerne Bier." Ssio bietet aber trotzdem Hoffnung für verzweifelte Eltern: Aus einem schwierigen Schüler, der von mehreren Schulen flog, wird doch noch etwas Anständiges: Er kriegt die Kurve, schafft an einer Gesamtschule sein Fachabitur und beginnt ein Studium: "BWL. Alles, das mit Geld zu tun hat, interessiert mich." Dem Rap frönt er dagegen eher als Hobby. "Ich hab' viel 2Pac gehört, B.I.G. und Dogg Pound ..." Entsprechend orientiert sich sein Sound am rauen Klangbild des US-Hip Hop aus den 90er Jahren: "Harte Drums", beschreibt er. "Kopfnicker-Style." Schon in jungen Jahren beginnt er, selbst zu rappen. Gelegentlich baut Ssio auch eigene Beats. "Ich lege viel Wert auf Vintage-Sound", betont er. "Ich will nicht, dass mein Sound so digital-neuzeitlich klingt, sondern, dass er dieses Roughe hat." Über die Musik und seinen älteren Bruder kommt er mit Xatar in Kontakt. Mit ihm, Sänger Samy und Maestro unternimmt er schon 1999 erste vorsichtige Schritte ins Rap-Geschäft. 2005 nimmt er ein Mixtape mit dem Titel "Spezial Material" auf. Wenig später gehört er zur Startbesetzung, mit der Xatars Label Alles Oder Nix Records die Arbeit aufnimmt. "Damals war das nix Ernstes, nur Musik für meine Gegend. Jetzt wollten wir das Ganze ein bisschen professioneller angehen." Ssio kündigt, wieder mit Namen "Spezial Material", ein weiteres Mixtape an, das nach etlichen Verzögerungen 2012 endlich erscheint. Warum hat das so lange gedauert? "Schicksal, ne?", kommentiert Ssio, der zuvor viel Zeit in den AON-Sampler "AGB 2010" investiert hat, lapidar. Die zwischenzeitliche Flucht, Verhaftung und Verurteilung von Labelboss Xatar in Folge eines spektakulären Überfalls auf einen Goldtransport erleichtert die Organisation im Hause Alles Oder Nix Records nicht gerade. Trotzdem: Ssio stellt neues "Spezial Material" fertig. Seinen Straßenrap würzen sein spezieller Humor, sein teils ungewöhnliches Vokabular und sein Hang zu eindeutigen Themen: "Jeder denkt doch an Sex. Manchmal an Geld. Dann wieder an Sex und Geld, Sex für Geld ... auch Drogen. Alles, das Spaß macht", erläutert er Interviewerin Visa Vie. Na, dann ... "Ich will keine Moral vermitteln", hält Ssio an seiner Überzeugung fest. "Nur Unterhaltung." Auch weiterhin bleibt die Geduld seiner Anhängerschaft gefragt: "Ich hau' nicht viel raus. Aber ich hoffe, dass das, das ich raushaue, auf hohem Niveau ist."
© Laut

Diskografie

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