Ocean Colour Scene
Seit 1989 spielen Simon Fowler (Gesang, Gitarre), Steve Cradock (Gitarre, Piano, Gesang), Oscar Harrison (Schlagzeug) und Damon Minchella (Bass) gemeinsam in einer Band namens Ocean Colour Scene. Alle haben schon Erfahrungen in anderen Musikgruppen gesammelt. Frontmann Simon und Bassist Damon spielten in einer Velvet Underground beeinflussten Band, die sich "The Fanatics" nannten. Drummer Harrison steigt später ein. Steve Cradock macht sich als Mod in der Revival Band "The Boys" einen Namen. "The Fanatics" bringen eine EP ("Surburban Love Songs" heraus. Doch einige Zeit später löst sich die Band auf. Fowler, Minchella und Harrison bleiben zusammen und treffen auf einem Stone Roses-Konzert Steve Cradock. Zusammen bilden sie nun Ocean Colour Scene.
1999 feiern sie ihr zehnjähriges Bandjubiläum. Das ist schon eine Leistung so viele Jahre miteinander auszukommen. Und dabei gab es anfangs ziemliche Schwierigkeiten, die andere Bands schon längst zur Auflösung gebracht hätten. Nicht aber dieses britische Quartett. Mit einer guten Portion Selbstvertrauen meistern sie gemeinsam auch die schlechten Erfahrungen.
Alles beginnt zunächst recht vielversprechend. Sie unterschreiben einen Vertrag bei einem kleinen Indie-Label. Die Aufmerksamkeit des Publikums wird immer größer. OCS sind talentierte Musiker mit sehr guten Songs. Doch dann fusioniert das Label mit einer großen Plattenfirma. Und jetzt fängt der Stress an. OCS sollen sofort ins Studio und unter dem selben Namen ein Album aufnehmen. Das Debut wird von der Firma nicht anerkannt. Simon und seine Musiker müssen erneut ins Tonstudio. Das Album wird neu produziert und nach Beendigung immer noch nicht für gut befunden. Erst nach dem dritten Versuch ist die Plattenfirma mit dem Erstlingswerk zufrieden. Die Band dagegen erschöpft, unzufrieden und hochverschuldet. Ihre Fans sehen die aufwendige Produktion als musikalischen "Ausverkauf" und ziehen sich von den Musikern zurück.
Das Quartett bleibt tapfer. Nicht umsonst haben sie stundenlangen in kleinen Bussen verbracht, um Kilometer weit zu fahren und vor zwanzig Leuten gegen einen Hungerlohn zu spielen. Die englische Presse hat sie auch nicht verschont. Doch all diese negativen Erfahrungen stärken die Musiker um so mehr. Sie stehen zu ihrer Musik und akzeptieren sich gegenseitig. Nur das zählt, um nach so langer Zeit immer noch gemeinsam und mittlerweile sehr erfolgreich weltweit auf der Bühne zu stehen.
1996 erhalten Simon, Steve, Oscar und Damon mit ihrer zweiten Platte "Moseley Shoals" die langersehnten Lorbeeren. Über 1,2 Millionen Exemplare werden verkauft und das Album hält sich Monate lang in den Top Ten der UK. Der Durchbruch ist geschafft. Mit dem Nachfolger "Marchin' Already" schaffen sie es auf Platz eins, wo vorher noch Oasis mit ihrem Album "Be Here Now" thronten. Die Dreifach-Platin-Auszeichnung ist somit gesichert.
Ocean Colour Scene haben derweil ihr eigenes Studio (Moseley Shoales Studios). Hier entwickeln sie immer bessere Songwriterqualitäten, die sie auch live unter Beweis stellen. 1998 treten OCS in die Musikgeschichte ein. Für fünf Wochen gehen sie in 22 verschiedenen Städten auf UK Tour. Die Konzertreise ist restlos ausverkauft. Das hat bisher noch keine britische Band geschafft. In Schottland begeistern sie 30 000 Zuschauer.
Das Quartett ist nicht mehr aufzuhalten. Auf ihrem vierten Longplayer "One From The Modern" tauchen bekannte Namen wie Paul Weller, Steve White und UB40 Saxophonist Brian Travers auf. Im Februar 2001 starten sie die nächste ausverkaufte Tournee durch die United Kingdom. Das aktuelle Album "Mechanical Wonder" im Gepäck.
2003 wird die Platte "North Atlantic Drift" veröffentlicht, gefolgt von "Live: One for the Road" im Jahre 2004. "A Hyperactive Workout for the Flying Squad" erscheint 2005, und im folgenden Jahr bringen OCS mit "Live Acoustic at the Jam House" und "Live At Birmingham Academy" gleich zwei Live-Alben raus.
Neues Studiomaterial gibt es 2007 mit "On the Leyline". Im selben Jahr erscheint die "BBC Sessions" Compilation mit Live-Aufnahmen, die zwischen 1990 bis 1997, in Verbindung mit dem legendären BBC Radio 1 entstanden sind.
Mit dem Produzenten Gavin Montaghn, der unter anderem mit den Editors arbeitet, gehen sie 2009 ins Studio. Das Ergebnis erscheint am 1. Februar 2010 unter dem Namen "Saturday" und markiert ihr 21-jähriges Bandbestehen. Zum selben Anlass erscheint im Oktober des selben Jahres die 4-Cd Box "21" mit vielen bisher unveröffentlichten Songs.
Bis auf die Reissue ihres zweiten Albums "Moseley Shoals" im März 2011 tut sich wenig bei Ocean Colour Scene, bis sie sich Anfang 2013 mit ihrer neuen Platte "Painting" wieder zurück melden.
© Laut
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