Ludovico Einaudi
"Eigentlich mag ich keine Definitionen, aber 'Minimalist' ist ein Ausdruck, der für Eleganz und Offenheit steht. Ich möchte also lieber Minimalist genannt werden als irgendetwas anderes", erklärt der Pianist und Komponist Ludovico Einaudi. Nach bester Minimal Music-Tradition konzentrieren sich seine Stücke meist auf die Verarbeitung weniger Phrasen, die sich aus Elementen von Klassik, World- und Popmusik zusammensetzen. Mit reduziertem Sound, der dem Klavier stets die Rolle des Protagonisten zuweist, begibt sich Einaudi auf introvertiert-meditative Klangreisen.
Die Kunst umgibt den Musiker bereits von Kindesbeinen an. Er kommt am 23. November 1955 als Sohn einer der einflussreichsten Familien Turins zur Welt. Sein Großvater Luigi Einaudi ist Italiens erster Staatspräsident nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Der Vater gründet eines der wichtigsten Verlagshäuser des Landes. Künstler und Politiker sind ständige Gäste der Familie.
Für die musikalische Begeisterung des Jungen sorgt die Mutter. Sie bespielt von jeher das heimische Klavier und führt ihren Sohn an das Instrument heran. Der nimmt mit sechs Jahren die ersten Klavierstunden und erlernt ein paar Jahre später zusätzlich das Spiel der Gitarre.
Mit 16 besucht er das Turiner Konservatorium, um Komposition zu studieren. Diese Ausbildung setzt Einaudi am Guiseppe Verdi Conservatorio in Mailand fort. Dort unterrichtet ihn der Avantgarde-Komponist Luciano Berio. Er führt den Schüler umfassend in musiktheoretisches und humanistisches Denken ein. Außerdem ermöglicht der Lehrer die Aufführung der ersten Orchesterwerke Einaudis. 1982 erhält der begabte Komponist ein Stipendium für das Tanglewood Music Center in Massachusetts, wo er seine Studien komplettiert.
Zurück in Italien, schreibt Einaudi Musik für Ballett- und Theaterprojekte. Damit erlangt er die Aufmerksamkeit einiger Filmschaffender. Schon bald erhält er zahlreiche Kompositionsaufträge für Soundtracks. So vertont er Werke wie "Das Große Geld" von Andrea de Carlos (1988) oder Shane Meadows Film "This Is England" (2006). Diese Arbeit bringt dem Komponisten vielfache nationale Auszeichnungen ein.
Mitte der Neunzigerjahre entwickelt Einaudi seine Solo-Klavierprogramme, bei denen er selbst erstmals als musizierende Hauptperson in Erscheinung tritt. Die Stücke erinnern stilistisch an Minimalisten wie Philip Glass und Erik Satie, sind jedoch ebenso von den Popgrößen PJ Harvey, Radiohead, Björk und Coldplay inspiriert.
Die reduzierte Musik des Pianisten kommt beim Publikum vortrefflich an. Neben weltweit erfolgreichen Konzert-Tourneen darf er sich über stattliche CD-Verkäufe freuen. So schafft es das Album "Le Onde" 1998 sogar in die britischen Popcharts.
In den folgenden Jahren bereichert Einaudi seine Klavierwerke mit Elementen afrikanischer Musik und sanften Orchesterklängen. Für sein elektronisches Nebenprojekt Cloudland arbeitet er 2009 mit den Soundtüftlern Robert und Ronald Lippok zusammen. Dieser musikalische Ausflug schlägt sich in Einaudis Platte "Nightbook" nieder, die noch im selben Jahr erscheint.
Mit dem 2010 erscheinenden "The Royal Albert Hall Concert" gelingt ihm ein schöner Querschnitt seines Schaffens. Ohne große Beachtung seitens der Mainstream-Medien mausert sich Enaudi zum Publikumsliebling. Auch ohne große Coverstorys gelingt ihm der Sprung ins emotionale Gedächtnis des Publikums.
Zum 2012er-Kassenschlager "Ziemlich Beste Freunde" steuert Einaudi ebenfalls einige Stücke bei, die dem anrührenden Film erst das gewisse Etwas verleihen. Ohne großen Klimbim erscheint im Januar 2013 "In A Time Lapse". 2015 stellt der Maestro gleich zwei Platten in den Handel: "Taranta Project" und "Elements". 2020 komponiert er die Filmmusik zum mit mehreren Oscars prämierten Roadmovie "Nomadland".
Seine Musik und die Emotionen, die er transportiert, fasst der Komponist selbst passend zusammen: "In dem Moment, in dem wir erkennen, dass unsere Zeit nicht unendlich ist, beginnen wir, diese Spanne mit aller Energie und aller Leidenschaft zu füllen, über unsere Grenzen hinaus zu denken und jeden Augenblick so intensiv zu leben, wie wir es als Kinder getan haben."
© Laut
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