Lindsey Stirling
Ob in Assassins Creed-Montur, als abenteuerlustige Zelda verkleidet oder im seidenen Elbengewand: Wenn Lindsey Stirling die Geige zückt und Klassisches mit der Moderne verbindet, schlüpft die Violinistin, Bühnenkünstlerin und Komponistin nur allzu gerne in verschiedene Rollen.
Stirling wächst in Gilbert, Arizona auf. Bereits im zarten Alter von fünf Jahren verbringt sie mehr Zeit mit dem Durchstöbern des elterlichen Klassik-Archivs, als mit Puppen oder dem Laufrad. Die Eltern haben folglich ein Einsehen und schenken Lindsey eine Geige: "Ich bin ihnen fast anderthalb Jahre auf die Nerven gegangen. Ich wollte unbedingt Geigenunterricht nehmen.", erinnert sich Lindsey.
Die Investition macht sich bezahlt, denn Lindsey ist von nun an kaum mehr von ihrem Instrument zu trennen. Neben klassischer Musik findet sie aber wie die meisten ihrer gleichaltrigen Freunde und Freundinnen auch Gefallen an modernen Klängen. Und so tritt sie mit 16 Jahren der Rock-Band Stomp On Melvin als Violistin bei.
Doch Lindsey will mehr - nicht nur im Background für außergewöhnliche Klänge sorgen. Ihr Ziel ist es, die Verbindung zwischen populärer und klassischer Musik in etwas eigenständiges zu verwandeln: "Ich habe irgendwann angefangen, während des Spielens auf der Bühne herumzuspringen. Ich wollte nicht nur auftreten, ich wollte unterhalten", so die Kalifornierin.
Mit der Hilfe von Internetclips eignet sie sich Grundzüge des Modern-Dance an und beginnt damit die Verbindung zwischen Tanz und Musik zu perfektionieren. Im Jahr 2007 startet sie ihren eigenen Youtube-Kanal. Von da an geht es Schlag auf Schlag. Zahlreiche Eventeinladungen und nationale Auszeichnungen sind die Folge.
Ob die Vertonung von klassischen Filmthemen oder das Neuinterpretieren von erfolgreichen Rock- und Pophits: die innovative Soundmixtur in Verbindung mit ausdrucksstarker Performance katapultiert die Amerikanerin zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit.
Sogar die Produzenten der TV-Show "America's Got Talent" werden auf die ungewöhnliche Musikerin aufmerksam. Lindsey schafft es dort 2010 bis ins Viertelfinale. Im Anschluss geht sie auf eine ausgedehnte Solotour durch die Staaten - und ein Ende der Erfolgsstory ist nicht in Sicht. Es folgt die Unterzeichnung eines Majordeals und die Veröffentlichung ihres selbstbetitelten Debütalbums, das im September 2012 erscheint, in Deutschland aber erst im Februar 2013 auf den Markt kommt. Nur ein Jahr später folgt bereits das nächste Album "Shatter Me".
2014 und 2015 verbringt Lindsey fast ausschließlich auf Tour in Nord-Amerika, Europa und Ozeanien. Ganz nebenbei erreicht ihr Youtube-Kanal die magische 200 Millionen-Klick-Schallmauer: "Es ist schwer zu beschreiben, was in mir vorgeht. Ich habe das Gefühl momentan überall auf der Welt präsent zu sein. Das ist schon der Wahnsinn. Warum das alles passiert? Ich habe keine Ahnung. Vielleicht merken die Leute einfach, dass ich liebe was ich tue. Vielleicht ist das der Schlüssel."
Kurz hintereinander folgen die Veröffentlichungen vom dritten Studioalbum "Brave Enough" (2016), unter anderem mit Christina Perri, sowie dem Weihnachtsalbum "Warmer In The Winter" (2017). Dessen Leadsingle "Carol Of The Bells" erreicht als einziger Instrumentalsong jemals die Top 10 bei AC Radio. Auch auf dieser Platte sind mehrere Feature-Künstler*innen vertreten, beispielsweise All Time Low.
Während einer kleinen musikalischen Auszeit nimmt Lindsey an der amerikanischen Tanz-Show "Dancing With The Stars" teil. Danach meldet sie sich mit dem Album "Artemis" zurück, das auf Platz 1 der US-Dance/Electronic Album Charts landet. 2022 hält dann wieder Weihnachten her: "Es ist immer eine Herausforderung einem klassischen Song, der schon hunderte Male aufgenommen wurde, den eigenen Stempel aufzudrücken", sagt Lindsey über ihr zweites Feiertagsalbum "Snow Waltz".
© Laut
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