Edvard Grieg: Cello Works

Albumbeschreibung

Edvard Griegs Cellowerke lassen sich an einer Hand abzählen — um genau zu sein, wurde ein einziges von ihm selbst veröffentlicht, die Cellosonate in a-Moll, Op. 36, ein weiteres, das Intermezzo a-Moll, posthum publiziert. Dies mag in musikalischer Hinsicht ungewöhnlich erscheinen, gilt doch Grieg als einer der größten Komponisten der europäischen Romantik sowie als musikalisch-nationale Stimme seiner Heimat Norwegen. Betrachtet man jedoch seine persönliche Geschichte genauer, so lässt sich dies höchstwahrscheinlich auf die verzwickte Dreieckbeziehung mit seinem Bruder John Grieg, welcher selbst Cellist gewesen ist, sowie Edvards Frau Nina Hagerup zurückführen. Es folgte die Ehekrise, aber auch Versöhnung — und ein musikalisches Erbe, das Neugierde weckt.

Hier kommt nun Daniel Müller-Schott ins Spiel. Der deutsche Cellist widmet sich auf diesem Album voll und ganz Griegs Cellowerken, wobei er neben der Sonate und dem Intermezzo für Cello auch die Violinsonate in c-Moll, Op. 45 Nr. 3 sowie mehrere Lieder für sein eigenes Instrument transkribiert. Müller-Schotts große Leidenschaft für die Entdeckung unbekannter Werke und die Erweiterung des Cello-Repertoires kommt hier voll und ganz zum Ausdruck.

Zusammen mit Pianist Herbert Schuch präsentiert uns das Duo Grieg, wie wir ihn selten erleben durften. Das romantische Repertoire, in der Tradition von Schumann und Mendelssohn, wird durch die dunkel gefärbte Cellostimme auf neue Weise geprägt. Und selbst wenn instrumentale Arrangements von Liedern bereits seit Lizst sicherlich keine Neuheit mehr sind, bringt Müller-Schott sein Cello auf magische Weise zum Singen. Eine fabelhafte Entdeckung! © Lena Germann/Qobuz