Sidsel Endresen
Die Attribute, die die norwegische Sängerin Sidsel Endresen zugesprochen bekommt, sind vielfältig. Immer aber stellen sie die Einzigartigkeit ihrer Sangeskunst in den Vordergrund. Jazzthing formuliert es mystisch: "Sidsel Endresen ist eine Hexe, die es versteht, der Natur ihr Geheimnis abzulauschen."
Die Karriere der 1956 geborenen Ausnahmekünstlerin beginnt Anfang der 80er Jahre. Von 1981 bis 1987 ist sie Frontfrau der Jon Eberson Group. Im Umfeld von Jazzrock und Fusion nimmt sie fünf Alben mit dem Gitarristen und Songwriter auf, von denen zwei jeweils einen norwegischen Grammy erhalten. 1989 unterzeichnet sie einen Vertrag beim prestigeträchtigen deutschen ECM-Label. Sie öffnet sich der Improvisation und der Neuen Musik, und veröffentlicht "So I write" (1990) und "Exile" (1994). Auf beiden CDs arbeitet sie bereits mit Nils Petter Molvaer zusammen, der 1998 mit seinem Album "Khmer" die Nu-Jazz-Lawine so richtig ins Rollen bringt. Während der Aufnahmen zu "Exile" lernt sie Bugge Wesseltoft kennen, den führenden Kopf der norwegischen Jazzszene, mit dem sie 1993 eine bis heute andauernde Duokooperation beginnt.
Gemeinsam realisieren sie die Alben "Nightsong" und "Duplex Ride", die für Furore in ganz Europa sorgen. Sidsel perfektioniert ihren experimentierfreudigen Stil, der den gesungenen Noten so viel Qualität zuspricht, wie den ungesungenen. "Ihre Stimme ist Raum, schafft Raum. Wenn sie ein Ding singt, bleiben mindestens vier andere Dinge ungesungen" (Bugge Wesseltoft). Sidsel selbst bekennt sich zur Cage'schen Musikphilosophie: "Ich bin absolut detailversessen. Ich schaffe eine Zone, in der die Details leben können, und fülle sie sparsam. Die Stille ist ein äußerst aktiver Raum, der viele Bewegungsmöglichkeiten gewährt".
Ihre Lust am Experimentieren lebt Sidsel von 1995 bis 1999 zusätzlich in ihrem A-capella-Trio ESE aus. Danach kümmert sie sich zusammen mit dem Komponisten Rolf Wallin um die Ein-Frau-Oper "Lautleben", die in Europa mehrere Male aufgeführt wird. Mit ihrem Solo-Projekt "Undertow" tourt sie ab 2000 ausgiebig. Drei norwegische Grammys und der Buddy Award, Norwegens höchste Jazzauszeichnung, untermauern dabei ihren späten Erfolg. 2002 erscheint "Out Here, In There", die dritte Auflage der Endresen/Wesseltoft-Connection. Zwei Jahre später veröffentlicht sie mit "Merriwinkle" ein magisches Album, das seine Kraft abermals aus der mystischen Stille ihrer Songs zieht.
© Laut
Ähnliche Künstler
Diskografie
11 Album, -en • Geordnet nach Bestseller
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So I Write
Sidsel Endresen, Nils Petter Molvaer, Django Bates, Jon Christensen
Jazzgesang - Erschienen bei ECM am 01.06.1990
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Duplex Ride
Sidsel Endresen, Bugge Wesseltoft
Jazz - Erschienen bei Curling Legs am 01.01.1998
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
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Nightsong
Sidsel Endresen, Bugge Wesseltoft
Jazz - Erschienen bei Curling Legs am 01.01.1994
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Didymoi Dreams
Sidsel Endresen, Stian Westerhus
Free Jazz & Avantgarde - Erschienen bei Rune Grammofon am 08.06.2012
24-Bit 48.0 kHz - Stereo -
Merriwinkle
Electronic - Erschienen bei Jazzland Recordings am 24.01.2003
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Bonita
Sidsel Endresen, Stian Westerhus
Free Jazz & Avantgarde - Erschienen bei Rune Grammofon am 17.11.2014
24-Bit 96.0 kHz - Stereo -
Ha!
Free Jazz & Avantgarde - Erschienen bei Rune Grammofon am 19.08.2011
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -
Backhand Smash!
Jazz - Erschienen bei Hot Club Records am 17.12.2019
16-Bit CD Quality 44.1 kHz - Stereo -