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NAV

Es gibt wohl kaum einen Rapper, der für seinen Durchbruch so viel Feuerkraft von großen Namen der Industrie bekommen hat. Wer in seinem ersten Jahr mit Drake, The Weeknd und Travis Scott arbeiten darf – und trotzdem mit Fug und Recht behaupten kann, organisch aufgestiegen zu sein, der hat schon etwas erreicht. Aber für jemanden wie Nav brauchte es derartige Schützenhilfe. Der Rapper stammt nicht nur aus Kanada, sondern durchbricht als erster MC indischer Abstammung mit Mainstream-relevantem Impact weitere Barrieren. 2015 in Toronto zu arbeiten, hilft Nav, sich zu vernetzen. Nach einen Abschluss in Tontechnik beginnt er, Musik über Soundcloud zu verbreiten, allen voran als Produzent. Den Kids in seiner Umgebung gefällt es, und wenn man in Toronto auch nur ein bisschen organischen Aufschwung erlebt, dann ist ein Aubrey Drake Graham sowieso nicht mehr weit. So wird 2016 prompt ein Nav-Beat für den inzwischen semi-klassischen Meek Mill-Disstrack "Back To Back" verwurstet. Besser könnte man sich gar nicht vernetzen, vor allem dann, wenn man die sowieso schon nach oben trendende Single "The Man" daraufhin auch noch in Drakes OVO-Radio platziert bekommt. Von da an geht es Schlag auf Schlag für Nav: Travis Scott holt ihn auf die bald zweifach mit Platin ausgezeichnete Single "Beibs In The Trap", 2017 arbeitet er das erste Mal aktiv mit Labelboss The Weeknd zusammen. Ein selbstbetiteltes Debütmixtape setzt ihn auf die Karte und für sein erstes großes Release kann er sich direkt die komplette Produktion von Trap-Grundarchitekt Metro Boomin sichern. Die beiden veröffentlichen "Perfect Timing" in Kollaboration – und auch wenn kein direkter Hit dabei herumkommt, wächst Navs Profil als Rapper. Leider aber auch als Meme. Schnell wird klar, dass außerhalb seiner lokalen Bubble nicht ein jeder sofort mit dem etwas monotonen und in Autotune getränkten Stil des Kanadiers warm wird. Populäre Zerrisse von einschlägigen Kritikern machen Navs Kredibilität zu schaffen, außerdem muss er sich für seine Verwendung des N-Wortes rechtfertigen. Verlangsamen können diese Kontroversen seinen Erfolg aber nur bedingt. "Reckless" und "Bad Habits" erscheinen 2018 und 2019 Rücken an Rücken, "Wanted You", "Champions" und "Tap" markieren seine ersten Einträge in die Billboard-Charts. 2020 entpuppt sich dann als sein kommerziell vielleicht stärkstes Jahr: Gleich dreimal schlägt er mit "Good Intentions", "Brown Boy 2" und "Emergency Tsunami" mit Wheezy zu – und jedesmal bleibt zumindest etwas kleben. "Turks" bringt ihn als Lead-Artist zusammen mit Travis Scott und Gunna erstmals in die Top 20, als erster Verse auf dem Internet Money-Song "Lemonade" geht er zusammen mit Don Toliver und Gunna sogar in die Top Ten. Ob man seine Musik nun mag oder nicht, beeindruckt doch zumindest seine Arbeitsmoral und seine Fähigkeit, sich immer mit den richtigen Künstlern zu vernetzen. Denn für einen Rapper, der Zeit seiner Karriere herbe Kritik einstecken muss, zeigt der Pfeil seiner Beliebtheit doch in eine klare Richtung – und auch seine Musik entwickelt sich von Projekt zu Projekt ein bisschen weiter. Ob er noch einen wirklichen Klassiker auf dem Kerbholz hat, darf man zwar bezweifeln, aber zumindest für die reine Willenskraft kann Nav gut und gerne als eine Inspiration durchgehen.
© Laut

Diskografie

86 Album, -en • Geordnet nach Bestseller

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