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Little Steven

Manche kennen ihn als Stripclub-Besitzer Silvio Dante in der TV-Serie "Sopranos", andere für seinen Anti-Apartheids-Song "Sun City". Doch der Musiker mit der Bandana auf dem Kopf ist vor allem eines: der Gitarrist von Bruce Springsteens E Street Band. 1950 in Boston als Steven Lento geboren, zieht er nach der Trennung seiner Eltern mit seiner Mutter an die Küste New Jerseys und nimmt den Nachnamen seines Stiefvaters an, Van Zandt. Er ist begeistert von Beatles und Rolling Stones und spielt bereits als Jugendlicher Gitarre in Coverbands. Seine erste Begebung mit Springsteen erfolgt Mitte der 1960er Jahre. Van Zandt spielt immer wieder in der derselben Band wie der spätere Boss, doch trennen sich ihre Wege erst mal wieder. 1967 trägt er bei einem Unfall schwere Kopfverletzungen davon und beginnt, die Narben mit Hüten und Bandanas zu bedecken. Später werden bunte Tücher im Piratenstil sein äußeres Erkennungsmerkmal. Nachdem er zwei Jahre auf dem Bau geschafft hat, nimmt Van Zandt seine musikalische Karriere zu Beginn der 1970er Jahre wieder auf. Als er 1973 als Mitglied der Band The Dowells von einer Tour in Florida mit einem Hawaii-Hemd ins kalte New Jersey zurückkehrt, handelt er sich seinen zweiten Spitznamen, Miami Steve, ein. Das inspiriert ihm zum Namen einer seiner nächsten Bands, den Miami Horns. Vor allem aber ist er einer der Gründer von den bis heute aktiven Southside Johnny and the Asbury Jukes, bei denen so gut wie jeder Musiker aus New Jersey gespielt hat, inklusive, ähem, Jon Bon Jovi. Als Produzent greift er seinem alten Freund Springsteen unter die Arme, indem er die Bläser für dessen Stück "Tenth Avenue Freeze Out" arrangiert und den Riff zu "Born To Run" beisteuert. Als Mitte 1975 die Tour zum gleichnamigen Album beginnt, mit dem Springsteen nach vielen mageren Jahren endlich seinen künstlerischen Durchbruch feiert, ist Van Zandt festes Mitglied der E Street Band, auch wenn er weiterhin für Southside Johnny und als Produzent aktiv bleibt. So gilt er als Mitbegründer des sogenannten "Sound of Asbury Park". Zum Superstar steigt Springsteen erst 1984 mit dem Album "Born In The USA" auf. Van Zandt wird der Rummel zu viel und er verlässt offiziell die Band, auch wenn er als Special Guest trotzdem den einen oder anderen Auftritt absolviert. Bereits 1982 hat er seine eigene Band, die Disciples Of Soul, am Start. Auf "Men Without Women" folgen "Voice of America" (1984), "Freedom - No Compromise" (1987) und "Revolution" (1989), die zwar positive Kritiken einheimsen, in den Charts aber keine großen Spuren hinterlassen. Ganz anders sein Projekt Artists United Against Apartheid, das Van Zandt 1985 gründet, um gegen die rassistische Regierung in Südafrika zu protestieren. Die Liste der Künstler, die an den Sessions zum Album teilnehmen, ist riesig. Auf der Single übernehmen unter anderen Springsteen, Bono, Run DMC, Lou Reed und Bonnie Raitt das Mikrophon. Der Refrain "ain't gonna play Sun City" bezieht sich auf ein Luxusressort in Südafrika unweit von Johannesburg, das so zum Symbol der Apartheid-Regimes wird. 1995 reaktiviert Springsteen für eine Best Of die E Street Band, die er 1989 aufgelöst hatte, um vier neue Stücke aufzunehmen. Mit dabei: Little Steven. 1999 kommt es zur endgültigen Reunion, seitdem ist er wieder als Gitarrist mit an Bord, auch wenn die Soloeinlagen meist an Steve Lofgren gehen, der ihn 1984 ersetzt hatte. Kein großes Problem für Van Zandt, der weiterhin Musik unter eigenem Namen macht, vor allem aber als Schauspieler tätig ist. 1997 lernt er bei einer Veranstaltung den Autor und Produzenten David Chase kennen, der ihm spontan die Hauptrolle für seine TV-Serie "Sopranos" anbietet. Schließlich reicht es nur für eine kleinere Rolle, die Van Zandt dafür bis 2007 besetzt. Von 2012 bis 2014 spielt in einer weiteren Serie, "Lilyhammer", den New Yorker Gangster Frank Tagliano, der sich in die norwegische Stadt Lillehammer verkrümelt. Zudem ist Van Zandt auch als Radiomoderator tätig, stellt das Programm für zwei Radiosender zusammen, betreibt ein Label und bleibt politisch aktiv. 2007 gründet er die Rock and Roll Forever Foundation und das Programm TeachRock, das kostenfreies Unterrichtsmaterial für Schulen und Lehrer bereitstellt. 2019 veröffentlicht Van Zandt mit "Summer of Sorcery" das erste Soloalbum mit neuem Material seit den 1990er Jahren. Darauf gibt er sich ganz bewusst unpolitisch. "In diesen schweren Zeiten braucht der Mensch etwas, das ihn aufbaut. Optimismus, Hoffnung, das sind urmenschliche Instinkte. Ich versuche, mit meiner Musik ein paar Sorgen wegzuzaubern und gute Vibes zu verbreiten, "erklärt er in einem Interview mit Spiegel Online.
© Laut

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