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Art

"Du erhoffst dir immer was. Diese Erwartungshaltung muss man, glaub' ich, komplett zurückschrauben. Gar nichts erwarten, einfach nur gucken, was passiert." So ganz traut ART dem Braten des Erfolgs nicht. Mit genuscheltem Autotone-Vortrag auf Trap-Instrumentals mit melancholischem Grundton gesellt er sich zu seinen entrückten Altersgenossen T-Low und Edo Saiya. Seine gegenüber Hotbox beklagten "Depressionsphasen" hätten sich erst mit seinem Durchbruch mit "Belgisches Viertel" eingepegelt. "Ich kann mich nie wieder irgendwie beschweren." ART wird 1996 als Adrian Kitzinger geboren. In einem 7.000-Seelen-Ort nahe Saarbrücken wächst er unter leicht widersprüchlichen Umständen auf. Wahlweise spricht er von einer ruhigen Kindheit oder davon, "keine Ruhe als Kind" gehabt zu haben. Er habe einen Großteil seiner Jugend übergewichtig und zurückgezogen mit Computerspielen verbracht, zugleich habe er eher zu den Mobbern als den Gemobbten gehört, wie er Markus Kavka im Interview verrät. Sein älterer Bruder fixt ihn mit Kool Savas für den Rap an. Mit "Die Eine" von Die Firma ist er dem Genre endgültig verfallen. Erste Texte folgen mit 16 Jahren. Drei Jahre lang werkelt er alleine an der Musik. Selbst dem engsten Freundeskreis verschweigt er sein Hobby. Am Ende der Schulzeit steht für Kitzinger eine musikalische Laufbahn als einzige Zukunftsoption im Raum. Entsprechend verzichtet er auf eine Ausbildung, beginnt jedoch ein "Alibistudium" im Bereich der biomedizinischen Technik. Neben der Musik prägt körperliche Arbeit seinen Alltag. Er presst Metallplatten, hilft auf Baustellen aus oder liefert Getränke aus. "Sonst hat mich auch niemand genommen für irgendwas", erklärt er später achselzuckend. ART wendet sich an allerlei Labels und Künstler, um für sich zu werben. In erster Linie um seinem Kameramann zu helfen, schickt er 2019 sein erstes Video "9 (Wolke 7)" an den Filmeditor Eugen Kazakov. Der gründet im Sommer des folgenden Jahres mit seiner Ehefrau Dagi Bee das Label 23Hours und erkundigt sich, ob ART noch als Rapper aktiv sei. Er unterschreibt und zieht in den wohlhabenden Kölner Ortsteil Belgisches Viertel. Gleich seine erste, nach der neuen Heimat benannte Single verschafft ihm den kommerziellen Durchbruch. "Belgisches Viertel" erhält eine Goldene Schallplatte, Vorzeigekölner wie Lukas Podolski teilen den Song über Instagram. Ein "Ritterschlag", wie Kitzinger später stolz dem Express verrät. Bereits einen Monat später findet er sich auf "Futura" von Miksu & Macloud wieder. "Pradahemd" reiht sich neben Songs der etablierten Rapper Haiyti, Bozza, Ramo, Bausa, Veysel oder Summer Cem ein. Auf seine erste Solo-EP "XO" folgen "Winterjacke", "Rubinroter Wein", "Nebel", "Carbriodach", "Jalousien", "Bubblegum" und "Bester Fehler", die sich wie "Belgisches Viertel" in den Charts tummeln. Mit den eigenen Erfolgen wächst auch die Nachfrage anderer Künstler. Capital Bra lädt ART auf sein Album "8" ein. Für Vanessa Mai besingt er das "Melatonin" auf "Metamorphose". Eine gemeinsames Werk mit Sido und Savas steht zumindest auf seiner persönlichen Wunschliste. Auf seinem Debütalbum beschränkt sich ART mit Madeline Juno jedoch auf einen Gast. Er steht im Zentrum von "Spirit Of Ecstasy", das noch einmal mit "Belgisches Viertel" eröffnet, obwohl der Rapper den Ortsteil längst in Richtung einer ruhigeren Gegend außerhalb Kölns verlassen hat. "Man ist die ganze Zeit zwischen Angst und diesem Drang, nach vorne zu kommen, gefangen", beschreibt ART im Hessischen Rundfunk seine noch immer vorhandene Zerrissenheit. Kurzfristig besteht seine Vision darin, seine Mutter von der Erwerbsarbeit zu befreien. Langfristig fallen die Ziele deutlich höher aus. "Musikalisch wollen wir auf jeden Fall ganz nach oben. Das ist auch schon mein Ziel gewesen, bevor ich beim Label unterschrieben habe", erzählt er selbstbewusst dem Express, "Deshalb mache ich Musik und ich finde auch, das sollte der Anspruch von jedem sein, der Musik macht."
© Laut

Diskografie

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