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Die Zeiten, in denen die Mannen um Mastermind Will Sheff lamentierende Folk-Ästhetik zelebrierten, sind vorbei. An das dynamische 2007er-Album "The Stage Names", das ursprünglich als Doppelalbum auf den Markt kommen sollte, knüpft nun das Sequel "The Stand Ins" nahtlos an.
Niemals überladen instrumentiert das texanische Sextett die wunderbaren Melodien, vorgetragen von Sheff, dessen Gesang immer etwas Melancholisches hat. Mit der Tendenz zu Uptempo-Nummern pendelt die Jungs zwischen Indiepop und Rock, finden aber mit Songs wie dem vom E-Piano und weichen Bläsern dominierten "On Tour With Zykos" oder "Blue Tulip" auch den Raum für leisere Momente.
"The Stand Ins" wird von einem kurzen, ätherischen Instrumental eröffnet, ehe das großartige "Lost Coastlines" mit flott geschlagener Akustikgitarre und Sheffs Gesang einsetzt, Jonathan Meiburg gesanglich die zweite Strophe übernimmt und der markante Bass, Drums, Kyboard und Bläser- und Streicherarrangements dem Stück eine verträumte Fröhlichkeit verleihen, die sich auch in dem wunderbaren "Starry Stairs" findet. "I'm alive, but a different kind of alive than the way I used to be", heißt es hier, was sich auch prima auf die Musik dieser Band übertragen lässt.
Mit treibendem Schlagzeug und ständig präsenter E-Gitarrenlinie wenden sie sich mit "Singer Songwriter" dem Countryrock zu, die narrative Vortragsweise steht im Vordergrund und erinnert vage an Bob Dylan-Songs. Mit "Pop Lie" erwartet den Hörer die lauteste Nummer. Satter, mit Handclaps unterlegter Rock mit der hübschen Textzeile "He's the liar who lied in his pop song/and you're lying when you sing along", der schließlich zur Ukulele ausklingt.
"Calling And not Calling My Ex" thematisiert zu gutlauniger Rhythmik die wehmütige Erinnerung an die Ex-Freundin, die nun als Starlet unterwegs ist. Das Album schließt mit dem zärtlichen "Bruce Wayne Campbell Interviewed On The Roof Of The Chelsea Hotel, 1979" ab. Campbell, auch bekannt als Jobriath Salisbury, einer der ersten Rockstars des Glamrock, der seine Homosexualität offen lebte und als frühes HIV-Opfer im legendären Chelsea Hotel verstarb, wird zum berührenden Protagonisten dieses ruhigen Songs.
Mit solchen einnehmenden Arrangements und der feinen Lyrik sollten Okkervil River kein Geheimtipp mehr bleiben. Mit ihrer vielseitigen Synthese von alternativem Pop und Americana platzieren sich diese Herren niveauvoll irgendwo zwischen dem Folkpop von Okie Rosette und Moneybrother. Ein schönes Werk mit unaufdringlicher Theatralik, dessen morbides Coverartwork nicht recht zur musikalischen Darbietung passen mag.
© Laut
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Okkervil River, Artist, MainArtist
2008 Jagjaguwar 2008 Jagjaguwar
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2008 Jagjaguwar 2008 Jagjaguwar
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2008 Jagjaguwar 2008 Jagjaguwar
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2008 Jagjaguwar 2008 Jagjaguwar
Okkervil River, Artist, MainArtist
2008 Jagjaguwar 2008 Jagjaguwar
Albumbeschreibung
Die Zeiten, in denen die Mannen um Mastermind Will Sheff lamentierende Folk-Ästhetik zelebrierten, sind vorbei. An das dynamische 2007er-Album "The Stage Names", das ursprünglich als Doppelalbum auf den Markt kommen sollte, knüpft nun das Sequel "The Stand Ins" nahtlos an.
Niemals überladen instrumentiert das texanische Sextett die wunderbaren Melodien, vorgetragen von Sheff, dessen Gesang immer etwas Melancholisches hat. Mit der Tendenz zu Uptempo-Nummern pendelt die Jungs zwischen Indiepop und Rock, finden aber mit Songs wie dem vom E-Piano und weichen Bläsern dominierten "On Tour With Zykos" oder "Blue Tulip" auch den Raum für leisere Momente.
"The Stand Ins" wird von einem kurzen, ätherischen Instrumental eröffnet, ehe das großartige "Lost Coastlines" mit flott geschlagener Akustikgitarre und Sheffs Gesang einsetzt, Jonathan Meiburg gesanglich die zweite Strophe übernimmt und der markante Bass, Drums, Kyboard und Bläser- und Streicherarrangements dem Stück eine verträumte Fröhlichkeit verleihen, die sich auch in dem wunderbaren "Starry Stairs" findet. "I'm alive, but a different kind of alive than the way I used to be", heißt es hier, was sich auch prima auf die Musik dieser Band übertragen lässt.
Mit treibendem Schlagzeug und ständig präsenter E-Gitarrenlinie wenden sie sich mit "Singer Songwriter" dem Countryrock zu, die narrative Vortragsweise steht im Vordergrund und erinnert vage an Bob Dylan-Songs. Mit "Pop Lie" erwartet den Hörer die lauteste Nummer. Satter, mit Handclaps unterlegter Rock mit der hübschen Textzeile "He's the liar who lied in his pop song/and you're lying when you sing along", der schließlich zur Ukulele ausklingt.
"Calling And not Calling My Ex" thematisiert zu gutlauniger Rhythmik die wehmütige Erinnerung an die Ex-Freundin, die nun als Starlet unterwegs ist. Das Album schließt mit dem zärtlichen "Bruce Wayne Campbell Interviewed On The Roof Of The Chelsea Hotel, 1979" ab. Campbell, auch bekannt als Jobriath Salisbury, einer der ersten Rockstars des Glamrock, der seine Homosexualität offen lebte und als frühes HIV-Opfer im legendären Chelsea Hotel verstarb, wird zum berührenden Protagonisten dieses ruhigen Songs.
Mit solchen einnehmenden Arrangements und der feinen Lyrik sollten Okkervil River kein Geheimtipp mehr bleiben. Mit ihrer vielseitigen Synthese von alternativem Pop und Americana platzieren sich diese Herren niveauvoll irgendwo zwischen dem Folkpop von Okie Rosette und Moneybrother. Ein schönes Werk mit unaufdringlicher Theatralik, dessen morbides Coverartwork nicht recht zur musikalischen Darbietung passen mag.
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 11 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 00:40:12
- Künstler: Okkervil River
- Label: Jagjaguwar
- Genre: Pop/Rock Rock Alternativ und Indie
2008 Jagjaguwar 2008 Jagjaguwar
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