Loewe: Grand Trio, Op. 12, Schottische Bilder, Op. 112 & Duo espagnôla

Albumbeschreibung

Der Name Carl Loewe wird vor allem mit der Gattung Klavierlied verbunden: Der als „Balladen-Loewe“ bekannte Komponist wurde als „norddeutscher Schubert“ apostrophiert. Und doch hat er auch eine beachtliche Anzahl an Instrumentalkompositionen geschrieben. Sein Klaviertrio op. 12 erfreute sich seinerzeit großer Beliebtheit: „Großartig, gut erfunden, gehalten und sinnig durchgeführt“ hieß es anno 1831 in der Allgemeinen musikalischen Zeitung. Das halbstündige Werk ist durch einen äußerst betriebsamen Klavierpart gekennzeichnet (Loewe war für sein brillantes Klavierspiel ebenso bekannt wie für seine ausdrucksstarke Tenorstimme). Entsprechend wirken die beiden Streichinstrumente teilweise wie untergeordnete Elemente, wobei in dieser Interpretation deren Stimmen durch die eindringliche Gestaltung aufgewertet werden. Im zweiten Satz werden Violine und Cello über einen motorisch-pulsierenden Klavierpart imitatorisch eingesetzt. Das Larghetto wird mit einem Klaviersolo Beethoven’scher Prägung feierlich eröffnet, und das insistierende Hauptmotiv des effektvollen Finales hat Ohrwurmpotenzial. Die anderen hier eingespielten Kompositionen sind Charakterstücke, die ihre Inspiration aus damals als exotisch betrachteten Ländern nehmen: Die Schottischen Bilder evozieren auf eindringliche Weise die romantische Atmosphäre des Hochlandes, und trotz der eigentümlichen Schreibweise seines Titels wartet das „Duo Espagnôla“ – Loewes letzte Instrumentalkomposition – mit entsprechendem Lokalkolorit auf. Loewes filigranes Passagenwerk gelingt Henning Lucius vollkommen mühelos; seine leichte Geläufigkeit erweist sich als ideal für diese Musik. Seine Mitstreiter sind durch die Bank perfekt aufeinander eingespielt.
© Solare, Carlos Maria / www.fonoforum.de